Essen. Er liegt mitten in der Stadt, genau da, wo einst die Industrie den Ton angab: Der Krupp-Park ist längst zu einem beliebten Ziel für Spaziergänger, Sportler und Naturfreunde geworden. Doch unübersehbare Graffiti an den Lärmschutzwänden und Müll am Berthold-Beitz-Boulevard ärgern so manche Besucher.
Große Spielplätze, grüne Wiesen und ein See dort, wo einst die Kruppsche Gussstahlfabrik stand: Im Krupp-Park zwischen Altendorf und Westviertel zieht es in den ersten Frühlingstagen derzeit viele Sonnenhungrige. Mit der Anlage des Krupp-Parks begann vor drei Jahren die Wiedernutzbarmachung des Teil des Krupp-Gürtels. Doch verschmierte Schilder und alte Plastiktüten auf den Grünflächen stören das schöne Bild vom städtischen Naherholungsgebiet. „Der Park ist so schön, doch leider wird alles von Jugendlichen bemalt“, schreibt uns Leserin Heide Heller.
Besonders schlimm hat es die Gabionenwand an der Nordseite des Parks erwischt: Die Lärmschutzwand aus mit Steinen gefüllten Drahtgittergestellen ist bereits seit längerem mit Graffiti überzogen. „Das ist ärgerlich, weil sie so schwer sauber zu machen ist“, sagt Andreas Bergknecht von Grün und Gruga, der als Bereichsleiter für den Bezirk I auch für den Krupp-Park zuständig ist, „und weil sie sofort wieder besprüht wird, wenn wir sie säubern.“
Verschmierte Bänke und Mauern
Bergknecht hofft auf die sowohl auf der Parkseite als auch vom Berthold-Beitz-Boulevard gepflanzten Bäume. „Die können das ein Stück weit abdecken, dann sieht es nicht so schlimm aus.“ An einigen Stellen der Gabionenwand waren offenbar Vandalen am Werk: Vor allem am Rand der Lärmschutzmauer fehlen gleich mehrere Steine. Dort wurden die Drahtgestelle aufgebogen und die flachen, oben liegenden Steine entfernt.
Auch die Wände des Durchgangs, der vom Berthold-Beitz-Boulevard direkt zum See im Krupp-Park führt, zieren Graffiti. Fahrradschilder an den Wegen haben ebenfalls Farbe abbekommen. „Das ist wirklich schade, dass sowas passiert, weil dieser Park ganz bewusst auch ein Park für die Anwohner hier sein sollte“, bedauert Grün-und-Gruga-Sprecher Eckhard Spengler die Verunreinigungen, „eigentlich sollte man erwarten, dass sich die Leute auch um ihren Park kümmern.“
Müll im Krupp-Park
Wöchentlich reinigen die Essener Entsorgungsbetriebe aktuell den Park und leeren die Abfalleimer. Ab Ostern, wenn die Saison beginnt, wird dieses Intervall erhöht. Dennoch finden sich über die weitläufigen Wiesen einige Plastiktüten, Kaugummipapier und leere Flaschen verstreut. Vor allem im Bereich des Berthold-Beitz-Boulevard liegen auf den Grünflächen etliche offenbar achtlos aus Autofenstern geworfene Becher und Tüten. Die als Sitzgelegenheiten dienenden Mauern rund um den See und auch einzelne Bänke sind beschmiert.
Schandfleck am Parkzugang
Die Spielplätze sind hingegen nahezu müllfrei. Ganz anders der Eingang zur Plaza des Krupp-Parks von der Husmannshofstraße: Der dortige Zugang zum Park führt zwischen Bauzäunen an einer Rasenfläche unmittelbar neben dem Real-Warenhaus vorbei. Leere Dosen, Altpapier und haufenweise Unrat sammeln sich dort - mittlerweile in beachtlicher Menge, die unübersehbar ist.
Nicht nur einzelne Bürger beschweren sich, auch Eckhard Spengler weiß um den Schandfleck am Parkzugang. Grün und Gruga sind allerdings die Hände gebunden: „Die Fläche ist Privatgelände und gehört nicht zum Park. Die EBE sind mit der Reinigung des Parks beauftragt, dieser Randstreifen fällt nicht unter den Reinigungsauftrag.“ Formal alles richtig, aber ob das die Menschen so genau unterscheiden? Zum reichlich vermüllten Gesamteindruck trägt auch dies leider bei.