Essen. . Besucher der „E-World, Energie & Water“ in der Messe Essen zahlen nicht vier Euro Parkgebühren, sondern sieben Euro, auf einigen Parkplätzen sogar acht Euro. Unterschiedliche Parkgebühren je nach Art der Messen - darüber mag man sich wundern oder nicht. An den Zufahrten steht jedoch nur ein Preis.
Wenn zur selben Zeit in den Messehallen an der Norbertstraße Aussteller auf zwei unterschiedlichen Messen für ihre Produkte und Dienstleistungen werben, erwartet Besucher nicht dasselbe. Dass dies aber auch für die Antwort auf die Frage gilt: Wie hoch ist die Parkgebühr? - das überrascht dann doch und sorgt vor Ort für Ärger.
„Unsere Kunden sind sauer. Sie fühlen sich von der Messe abgezockt“, klagt Frank Abels von der Firma Höping. Das Unternehmen aus Schöppingen bietet auf der „Haus, Garten und Genuss“ Türen und Treppen an. Nicht nur an Höpings Stand in Halle sechs sei die Stimmung im Keller, versichert Frank Abels. Schuld daran sei das „Chaos“ bei den Parkgebühren.
Vier Euro - so viel müssen Besucher der „Haus, Garten und Genuss“ zahlen, wenn sie mit dem Auto anreisen und ihren Wagen auf einem Parkplatz der Messe abstellen. So steht es auf der Internet-Seite der Messe und so hatten es die Treppenbauer aus dem Münsterland ihren Kunden laut Abels in persönlichen Anschreiben mitgeteilt.
Mehr Geld vom Fachpublikum
Zeitgleich zur „wichtigsten Freizeit- und Frühlingsmesse im Ruhrgebiet“, fand bis in den Messehallen aber auch die „E-World, Energy & Water“ statt. Die „Leitmesse der Energiewirtschaft“ ist eine reine Fachmesse - anders als die „Haus, Garten und Genuss“, die ein breites Publikum anspricht.
Die Messe Essen ist der Auffassung, dass sie vom Fachpublikum fürs Parken mehr verlangen kann. Besucher der „E-World, Energie & Water“ zahlen nicht vier Euro, sondern sieben Euro, auf einigen Parkplätzen sogar acht Euro.
Zwei Messen, unterschiedliche Parkgebühren - darüber mag man sich wundern oder nicht. Kompliziert wird es dadurch, dass Besucher beider Messen teilweise die selben Parkplätze nutzen können. Zur Kasse gebeten werden sie erst, wenn sie wieder herunterfahren. Die Parkplatzwächter sollen dann abfragen, welche Messe der betreffende Autofahrer besucht hat und - je nach Antwort - vier Euro verlangen oder eben die höhere Gebühr.
An den Zufahrten steht jedoch nur ein Preis, nämlich der höhere. Warum? Die Antwort liegt wohl auf der Hand: Wer ist schon so ehrlich und zahlt freiwillig sieben oder acht Euro , wenn er an der Einfahrt mit der Nase drauf gestoßen wird, dass er auch für vier Euro parken könnte? So ist auf Schildern jene Stelle überklebt, wo vier Euro stehen sollte.
Keine Hinweise
Seine Messe-Gäste kommen deshalb mit schlechter Laune in die Halle, schimpft Frank Abels. Müssten sie doch davon ausgehen, sieben Euro fürs Parken zu zahlen. Von den Parkplatzwächtern aufgeklärt werden sie ja erst nach dem Messe-Besuch. Oder besser: Sie sollen aufgeklärt werden.
Abels versichert, er habe ungefragt sieben Euro berappen müssen. Und nicht nur ihm sei es so ergangen. Steckt dahinter etwa Methode? Die Messe Essen betont auf Anfrage, es könne sich allenfalls um bedauerliche Einzelfälle handeln. Von bewusster Abzocke könne keine Rede sein.
Auf der Internet-Seite der Messe Essen zur „Haus, Garten und Genuss“ fehlte bis gestern Mittag jeglicher Hinweis darauf, dass es unterschiedlich hohe Parkgebühren gibt, und wie damit vor Ort verfahren wird. Genannt wurde nur ein Preis: vier Euro.
Oh Wunder! Kurz nachdem diese Zeitung die Messe damit konfrontierte, wurde der Text im Internet ergänzt.