Essen. Zum 50. Geburtstag hat sich die Deubau in der Messe Essen wieder größer gesetzt. Auf der Fachmesse werden kreative und ökologische Trends gezeigt. Außerdem bekommen Hausbesitzer und solche, die es werden wollen, Anregungen und Tipps für Sanierung und Bau.

Im Jubiläumsjahr setzt sich die Internationale Bauchfachmesse Deubau wieder größer. Zwar ist man weg von der Baumaschinenausstellung im Außenbereich, die zur ersten Bau-Schau vor 50 Jahren ohnedies nur dem Umstand mangelnder Hallenflächen geschuldet gewesen sei, wie Messe-Geschäftsführer Egon Galinnis erklärt. Dafür wird in diesem Jahr wieder Halle 3 im prestigeträchtigen Bellini-Bau bespielt. Die Messe wächst – fast ein Jubiläumspräsent zur 50. Auflage.

Staub hat das Messeangebot über die Jahre nicht angesetzt. Vom Guten das Beste zeigen die 621 Aussteller. Da reicht die Produktpalette vom Baumschulgrün im Vorgarten über edle Haustüren bis zur Heizanlage im Keller und den Dachkippfenstern Seit an Seit mit Solar-Paneelen.

Rund acht Millionen Deutsche bundesweit zahlen einen Eigenheimkredit ab. Womit klar wäre, der Markt ist groß, die Spielmöglichkeiten für den gut gefüllten Geldbeutel sind unbegrenzt. So haben einige Anbieter sich darauf verlegt, Transparenz im Anbieter-Dschungel zu schaffen.

Niederländische Material-Bibliothek zeigt Designtrends

Katalogsysteme für Architekten gibt es, die vom Lichtanlagen-Hersteller über Badarmaturen-Produzenten bis hin zu Parkett-Firmen einen Marktüberblick geben. Wer nach besonders kreativen Oberflächen sucht, wird in Halle 10 fündig. Unter dem Motto „Green Matters“ ist die niederländische Material-Bibliothek vertreten, die zeigt, welche kreativen Oberflächen-Designs am Markt sind.

Blechdosen-Schnipsel in Plexiglas, Schalter, die mit Tierhäuten überzogen sind und Kunststoff-Wabenkonstruktionen für den Hausbau. „Wir haben in unserer Bibliothek tausende Exponate“, sagt die deutsche Designerin Marisa Richter. Nur rund 200 „grüne“ Exponate, die fürs nachhaltige Bauen taugen, sind in der Essener Messehalle ausgestellt. Für Designer sei es eine Prestigefrage, in der kreativen Bibliothek vertreten zu sein, „die man kostenlos einsehen kann“, so Richter.

Aufgenommen werden nur Designs, die binnen kurzer Zeit in großer Menge lieferbar sind, „darum greifen viele Architekten und Designer, die auf der Suche nach außergewöhnlichen Lösungen sind, auf die Datenbank zu.“ Wer dort nachschlagen möchte: www.materia.nl.

Nur wenige Schritte weiter geht es weniger um Schönheit denn um Funktionalität, in Halle 5 steht die Geronto-Technik im Vordergrund. Garagen für Elektrorollstühle mit angeschlossener Batterie-Aufladestation, Waschtische, die man mit einem Rollstuhl unterfahren kann und Küchenarbeitsflächen, die höhenverstellbar sind. „Wenn der Einbau notwendig ist, um die Mobilität eines Menschen in den eigenen vier Wänden zu erhalten, zahlt die Krankenkasse bis zu 2500 Euro dazu“, sagt Mark Groot von der Firma Systems4Care.

Angesichts von Whirlpools mit einer wasserdurchlässigen Abdeckung, auf der man zum Duschen Platz nehmen kann, lässt sich diese Summe leicht auch überschreiten.

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Probieren kann man den Um gang mit Akkuschrauber und Bohrmaschine, großes Baugerät ist in der Galeria ausgestellt. Schiefer-Spezialisten und Dachdecker zeigen Modelle ihrer Arbeiten. Zu kurz kommen aber auch Hausbesitzer, die ein kniffliges bautechnisches Problem umtreibt, nicht. Egal, ob Wasser durchs Mauerwerk dringt oder die Fenster nicht dicht sind – viele Experten geben bei der Deubau kostenlos Tipps.

Wer den Hausbau noch vor sich hat, bekommt Gelegenheit zum Austausch mit Fertighausanbietern, Architekten und Bauingenieure sind ebenso vor Ort wie die Hersteller von Fertighäusern, Kaminen, Fenstern und Fassadenverkleidungen.

Zur Deubau sind die Hallen 1 bis 5, 10, 11 und 12 sowie die Galeria in Betrieb, so dass rund 53 000 Quadratmeter Hallenfläche für die Bau-Schau in der Messe Essen genutzt werden.