Essen. Die 100-Tage-Bilanz des neuen städtischen Jugendzentrums, der “Weststadthalle“, fällt durchwachsen aus. Während sich die Veranstaltungshalle „einer regen Nachfrage erfreut“, so Jugenddezernent Peter Renzel, funktioniert das Domizil als offener Treffpunkt für Jugendliche bislang noch nicht.
Das Konzept des neuen, städtischen Jugendzentrums, der „Weststadthalle“ hinter den Cinemaxx-Türmen, geht bislang nur teilweise auf. Das ist das Fazit der städtischen Jugendverwaltung nach 100 Tagen.
Während sich die Veranstaltungshalle „einer regen Nachfrage erfreut“, so Jugenddezernent Peter Renzel, funktioniert das Domizil als offener Treffpunkt für Jugendliche bislang noch nicht. Das Café „Weststadt Horizont“ im Eingangsbereich der Halle, das an fünf Tagen der Woche ab 16 Uhr geöffnet hat, werde „nicht im erwarteten Umfang nachgefragt“, räumt Renzel ein. Die Folge: Das Café-Konzept solle weiterentwickelt, die regulären Öffnungszeiten reduziert, die Veranstaltungen im „Weststadt Horizont“ ausgebaut werden.
Ende Oktober war die „Weststadthalle“ eröffnet worden. Die alte Krupp-Halle neben dem Colosseum hat offiziell das Erbe des Jugendzentrums Papestraße angetreten, ist aber räumlich und konzeptuell wesentlich stärker auf Kulturarbeit, nicht auf offene Jugendarbeit ausgerichtet. Es gibt so gut wie keine Seminarräume, dafür das Café sowie die große Veranstaltungshalle.
Besserer Veranstaltungsort
Renzel hält den Start der „Weststadthalle“ für insgesamt gelungen. „Die Halle ist noch in der notwendigen Phase des Experimentierens“, sagt er.
Während die „Weststadthalle“ als offener Treff bei Jugendlichen bislang so gut wie keine Beachtung erfährt, trotz zentraler Lage und guter Erreichbarkeit mit der U-Bahn, funktioniert sie als Veranstaltungsort recht gut – sie wird gebucht für Fachkongresse (Uni), für „Speed-Dating-Messen“ (IHK), für Workshops, Präsentationen, Konzerte.
So ist erst jetzt der Auftritt des Sängers der Deutschpop-Formation „Tomte“, Thees Uhlmann, wegen der großen Nachfrage von der Zeche Carl in die „Weststadthalle“ verlegt worden, Termin ist der 18. März. Und das Café „Weststadt Horizont“ ist zumindest dann voller Menschen, wenn es Programm gibt: Zwei „Poetry Slams“ seien erfolgreich verlaufen, heißt es bei den Machern, auch Partys funktionierten, unter anderem die Studentenparty des Campus-Radios.
Solcherlei Veranstaltungen soll es künftig mehr im „Weststadt Horizont“ geben, kündigt Jugendamts-Leiterin Christina Bäuerle an: „Wir wollen nichts anbieten, was keine Nachfrage hat.“ Und wenn sich der Ort dann als lohnendes Ziel herumgesprochen habe, könne man auch wieder über das Café als offenen Treff ohne Programm nachdenken. Aber erst dann.
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