Essen. . Das Wohnungsbauunternehmen Allbau soll zu 100 Prozent zurück in kommunalen Besitz. 15 Prozent des Aktienbesitzes befindet sich im Besitz der Sparkasse, zwei Prozent hält die Nationalbank, ein weiteres Prozent verteilt sich auf diverse Kleinaktionäre.
Hilmar Hopper war es, der als Chef der Deutschen Bank das englische Wort Peanuts in die Finanzwelt einführte. Wenn der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Mittwoch dem Kauf von Allbau-Aktien durch die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (EVV) zustimmen wird, wie vom Haupt- und Finanzausschuss empfohlen, dann fällt das Aktienpaket, um das es dabei geht, unter die von Hopper als Peanuts beschriebene Kategorie.
24 Stückaktien mit einem Kapitalwert von 1227,10 Euro will die städtische Holdinggesellschaft von der Heinrich Conrad GmbH & Co.KG erwerben. Gemessen am Unternehmenswert der städtischen Wohnungsgesellschaft, den die Deutsche Baurevision 1997 auf umgerechnet rund 384 Millionen Euro taxierte, ist das kaum der Rede wert. Wäre der Kauf nicht Teil einer Strategie. Stück für Stück will die Stadt Essen über die EVV ihren Anteil an der Allbau AG erhöhen von derzeit 81,9 Prozent auf 100 Prozent. Vor diesem Hintergrund erwarb die Stadt 2011 bereits 600 Allbau-Aktien von Arcandor.
15 Prozent im Besitz der Sparkasse
15 Prozent des Aktienbesitzes befindet sich im Besitz der Sparkasse, zwei Prozent hält die Nationalbank, ein weiteres Prozent verteilt sich auf diverse Kleinaktionäre. Dabei könnte es die Stadt belassen. Eine 100-Prozent-Mehrheit würde es der Stadt aber erlauben, Aufträge an den Allbau zu vergeben, ohne diese öffentlich ausschreiben zu müssen. Die Wohnungsgesellschaft soll so leichter jene Rolle wahrnehmen können, welche die Politik dem Unternehmen für die Stadtentwicklung zuschreibt. Als aktuelles Projekt fiele einem die Gestaltung des Kreuzeskirchviertels ein. Dort drängt die Zeit. Die Übernahme der Aktienmehrheit, heißt es beim Allbau, sei jedoch langfristig angelegt.