Essen. Mit dem Jahreswechsel ist nicht alles ist teurer geworden, aber vieles. Hier ein Überblick über die wichtigsten Preise und Gebühren und die Antwort auf die Frage, warum der Handwerkerparkausweis nur noch die Hälfte wert ist.

Winterdienst: Der erste Schnee des Jahres lässt auf sich warten. Sollte Frau Holle bald ihre Betten kräftig ausschütteln, dürfte so manchem Anwohner auffallen, dass die Stadt ihr Winterdienstverzeichnis überarbeitet hat. 45 Straßenkilometer wurden neu aufgenommen, 80 Straßenkilometer sind rausgefallen.

Der neue Streuplan ist seit dem 1. Januar in Kraft. Gestreut werden Straßen nur dann, wenn sie sowohl verkehrsbedeutend sind als auch gefährlich also vielbefahren oder abschüssig sind. Außerdem müssen sie innerhalb des geschlossenen Ortskerns liegen.

Wer an einer Straße wohnt, die laut Winterdienstverzeichnis gestreut wird, muss dafür deutlich mehr zahlen als noch 2011. An Hauptverkehrsstraßen sind pro Frontmeter laut Streuplan A 3,89 Euro fällig, bisher waren es 1,25 Euro. Für Straßen, die nach Streuplan B geräumt werden, kostet die Leistung pro Frontmeter 2,61 Euro - 80 Cent mehr als 2011.

Müll/Straßenreinigung: Das Silvesterfeuerwerk mag Ihnen noch in den Ohren klingen. Was übrig geblieben ist, dürfte inzwischen im Müllwagen gelandet sein oder in der Mülltonne vor der Haustür. Anlass genug, an dieser Stelle daran zu erinnern, dass die Gebühren zum 1. Januar gestiegen sind. Die Straßenreinigung kostet pro Frontmeter nunmehr 7,13 Euro, das sind 40 Cent mehr als noch im vergangenen Jahr. Die Müllabfuhr verteuerte sich von 2,26 Euro auf 2,40 Euro pro Liter Hausmüll.

Strom: Sie können Ihre Weihnachtsbeleuchtung noch guten Gewissens genießen. Es sei denn, Ihr Haushalt gehört zu den 9000 Essenern, die ihren Strom von den Stadtwerken beziehen. Denn der kommunal beherrschte Energieversorger hat den Strompreis zum 1. Januar erhöht. Der Preis pro Kilowattstunde steigt um 15 Prozent auf 32 Cent.

RWE Energie, der größte Stromversorger der Stadt, hat hingegen von einer Preiserhöhung abgesehen.

Trink-/Abwasser: Einen saftigen Aufschlag gab’s zum Jahresbeginn fürs Trinkwasser. Die Stadtwerke haben den Grundpreis unabhängig vom Verbrauch von 170 auf 190 Euro erhöht. Auch die Entwässerungsgebühren sind gestiegen, für Schmutzwasser sind pro Kubikmeter nun 2,87 Euro fällig, 24 Cent mehr. Für Niederschlagswasser sind es pro Quadratmeter versiegelter Fläche 1,23 Euro statt wie bisher 1,15 Euro.

Nahverkehr: Bus- und Bahnfahren ist 2012 teurer geworden, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat zum Jahreswechsel die Preise erhöht - um durchschnittlich 3,9 Prozent. Erwachsene zahlen für ein Ticket der Preisstufe A jetzt 2,40 Euro, das sind 10 Cent mehr als noch 2011. Ein Vierer-Ticket kostet 8,70 Euro statt wie bislang 8,40 Euro. Ein Ticket 2000 schlägt mit 66,75 Euro zu Buche; bislang waren dafür 64,75 Euro fällig.

Die Preise für die Kurzstrecke bleiben hingegen unverändert bei 1,40 Euro. Den gleichen Preis zahlen nach wie vor Kinder für ein Einzelticket.

Umweltzone: Zum 1. Januar ist die „Umweltzone Ruhrgebiet“ gewachsen von 225 auf 850 Quadratkilometer. 80 Prozent des Essener Stadtgebietes liegen in der Umweltzone, außen vor geblieben sind Kettwig und die Ruhrhalbinsel

Fahrzeuge gänzlich ohne Schadstoffplakette dürfen nicht mehr in der Umweltzone fahren. Nach Angaben der städtischen Verkehrsbehörde betrifft dies mit Stand 1. Januar 2011 rund 3800 Pkw und Lkw. Tatsächlich dürften es inzwischen weniger sein, aktuellere Zahlen des Bundes liegen aber bislang nicht vor. Wer ein Auto ohne Plakette fährt, kann eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Vorausgesetzt, das Fahrzeug wurde vor dem 1. Januar 2008 auf seinen Namen zugelassen, es lässt sich nicht technisch nachrüsten und ein neues Auto zu kaufen ist für den Betroffenen wirtschaftlich nicht zumutbar.

Bislang hat die Stadt lediglich 46 Ausnahmegenehmigungen erteilt. „Wir haben deutlich mehr Anträge erwartet“, räumt Dieter Schmitz ein. Eine denkbare Erklärung liefert der Leiter des Amtes für Verkehrs- und Baustellenmanagement mit: Es sei gut möglich, dass sich noch nicht herumgesprochen habe, dass der Handwerkerparkausweis seit dem 1. Januar nicht mehr zur Einfahrt in die Umweltzone berechtigt.