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In aller Stille hat das Entsorgungsunternehmen Harmuth seine Müllverbrennungsanlage auf dem Econova-Gelände offiziell in Betrieb genommen. 4000 Bewohner hatten bei der Bezirksregierung Einspruch gegen eine Betriebsgenehmigung eingelegt.
Ob’s ein Prösterchen gab vielleicht mit einem Gläschen Sekt? Wenn ja, die Öffentlichkeit blieb außen vor. In aller Stille hat das Entsorgungsunternehmen Harmuth seine Müllverbrennungsanlage auf dem Econova-Gelände mit dem Segen der Aufsichtsbehörden nun auch offiziell in Betrieb genommen.
Die Anlage laufe inzwischen im Regelbetrieb, teilte das Umweltamt jetzt dem zuständigen Ratsausschuss mit - und dies bereits seit dem 16. Juni, wie die Bezirksregierung Düsseldorf auf Anfrage dieser Zeitung mitteilte. Im Oktober vergangenen Jahres war der Müll-Ofen erstmals angefahren worden, seit dem wurde die Anlage zur Probe befeuert.
Dass Harmuth über die Aufnahme des Regelbetriebes nicht viel Aufhebens machte, mag mit den Protesten aus Politik und Bevölkerung zu erklären sein, die den Bau der Verbrennungsanlage von Beginn an begleiteten. 4000 Bewohner der angrenzenden Stadtteile hatten bei der Bezirksregierung Einspruch gegen eine Betriebsgenehmigung eingelegt, weil sie den Angaben Harmuths misstrauten.
Verbrannt werden dürfen ausschließlich Sortierreste aus der Recyclinganlage
Das Unternehmen hatte stets versichert, von der Verbrennungsanlage gehe keine Gesundheitsgefahr aus, sämtliche Grenzwerte würden unterschritten. Letzteres bestätigen nun Messergebnisse, die die Bezirksregierung vorgelegt hat. So wurden am 20. Juni bei Messungen auf Dioxine und Furane 0,001 Nanogramm pro Kubikmeter nachgewiesen. Der Grenzwert liegt bei 0,05 Nanogramm. Bei Cadmium und Thallium lagen die Messwerte unter 0,002 Mikrogramm und damit ebenfalls weit unterhalb des Grenzwertes von 0,025 Mikrogramm. Bei Chrom, Blei oder Arsen das gleich Bild.
Verbrannt werden dürfen ausschließlich Sortierreste aus der Recyclinganlage des Betriebes. Sortiert werden nach Angaben der Bezirksregierung überwiegend Kunststoffe, Papier, Gummi, Textilien und Holz. Pro Jahr darf Harmuth maximal rund 26 500 Tonnen verfeuern. Die dabei entstehenden Emissionen werden nach Angaben der Aufsichtsbehörde ständig erfasst und online überwacht. Sachverständige führen zudem selbst Messungen durch - im ersten Jahr des Betriebes alle zwei Monate, danach alle zwölf Monate. Die nächsten Ergebnisse werden für Ende September erwartet.
Grund genug auch für Harmuth in Sachen Öffentlichkeitsarbeit nachzulegen. Das Unternehmen kündigt an, es werde alle Daten im Internet veröffentlichen, voraussichtlich noch im Laufe dieses Monats: www.harmuth-entsorgung.de