Essen. Das Konsumklima trotzt der Schuldenkrise. Konzertveranstalter setzen darauf, dass der Effekt bis in den Sommer trägt, und buchen Essens größte Hallen optimistisch. Grugahalle (bis zu 7709 Plätze bestuhlt) und Colosseum (1644 Plätze) melden gesteigerte Auslastungszahlen im Vergleich zu Anfang 2011.

„2011 hatten wir 36 Veranstaltungen im Bereich Konzerte, Comedy, Show. 2012 sind schon 39 Veranstaltungen gebucht, wobei der Herbst, was die Anfragen angeht, erst in den nächsten Wochen Thema wird“, rechnet Corinna Plagemann vor, Leiterin des Veranstaltungsmanagements der Grugahalle. Und: Obwohl das Jahr erst beginnt, sind schon etliche Veranstaltungen ausverkauft. Dieter Nuhr am 4. Februar, Atze Schröder am 17. März (Zusatzgastspiel am 18. März), Mario Barth gar schon zweimal am 7. und 8. September. Sein Management hat gerade den nächsten Zusatztermin am 6. September auf den Markt geworfen - und dafür sind die Karten auch schon wieder knapp. „Hundeflüsterer“ Martin Rütten hat für sein Gastspiel „Hund - Deutsch/Deutsch - Hund“, in dem er den Deutschen ihr liebstes Haustier erklärt, am 19. Januar auch schon mehr als 5000 Tickets verkauft.

Fast ausverkauft ist die Grugahalle auch beim polnischen Weihnachtskonzert am 14. Januar. Veranstalter Christoph Winczura hat für die Reihe „Koncert Gwiazd“ („Konzert der Stars“) Golec u Orkiestra erneut in die Grugahalle geholt. Diesmal haben die Zwillingsbrüder Golec, unterstützt von Chören aus Dortmund und Wuppertal, die schönsten polnischen Weihnachtslieder im Notenkoffer. Damit es schön feierlich und familiär wird, findet das Konzert in der auf 1200 Plätze verkleinerten abgehängten Grugahalle statt.

Legendärer "Budenzauber"

Die Veranstaltungssaison in der Grugahalle hat mit dem erfolgreichen Gastspiel der Eisrevue „Holiday On Ice“ begonnen. Die ist heute schon fast wieder raus aus der Halle. Am Sonntag (Achtung, Beginn schon um 18 Uhr!) schickt das Konzertbüro Schoneberg die Zirkus-Show „Mother Africa“ vorbei, die mit ihrem „Circus der Sinne“ seit fünf Jahren erfolgreich auf weltweiter Tournee ist. Einen Tag drauf, am Montag, 9. Januar, soll um 17.30 Uhr der „Derby Cup“ angepfiffen werden. Gastgeber RWE tritt bei der Wiederbelebung des legendären „Budenzaubers“ aus den 70er Jahren an gegen Alemannia Aachen, MSV Duisburg, Arminia Bielefeld, Rot-Weiß Oberhausen und Fortuna Düsseldorf.

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Besonderer Charme

Auch das Colosseum am Berliner Platz, lange Jahre Sorgenkind des Unterhaltungskonzerns Stage Entertainment, meldet wachsende Auslastungszahlen. Vor allem die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter BB Promotion trägt immer neue Früchte. Als größte Produktion des Frühjahres bringt BB ausgerechnet „Elisabeth“ zurück ans Colosseum: das einzige Musical, mit dem Stage nach eigenen Angaben im Colosseum schwarze Zahlen geschrieben hat. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Produktion ist das Stück vom 9. Februar bis zum 4. März am Berliner Platz zu sehen. Weitere BB-Produktionen im Colosseum sind die „Harlem Gospel Singers“ am Donnerstag, 5. Januar, die Michael-Jackson-Tribute-Show „Thriller live“ vom 26. bis 29. Januar, das Buena Vista-Remake „The Bar at Buena Vista“ am 28. März sowie die Greatest Hits-Show „Musical Rocks“ am 29. und 30. März.

Längst haben auch andere Veranstalter den besonderen Charme des Colosseums entdeckt. Max Raabe, der sonst Konzerthäuser bevorzugt, hat für sein Programm „Küssen kann man nicht alleine“ gleich zwei Termine gebucht (16. und 17. Januar) Vom 8. bis zum 11. März gibt es im Colosseum Neues zu entdecken, nämlich Tanz, Theater und Schattenspiel mit der Produktion „Shadowland“.

Holiday On Ice mit Tempo

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