Essen. . Die Punkrock-Band Beatsteaks hat am Mittwoch die ausverkaufte Grugahalle auseinander genommen. Zwei Stunden Vollgas, dazu Amtshilfe von „Seeed“: Die Berliner sind die Rampensäue der Republik.
Nur drei Akkorde, und die Beatsteaks haben die 8.000 Zuschauer im Griff. So lange dauert es, bis „Atomic Love“ einsetzt – den Songtitel dürfte man angesichts der Zuneigungsbekundungen an diesem Abend wörtlich verstehen. Die vorweihnachtliche Komplimente-Bescherung gipfelt sogar in der Ankündigung, den Start der neuen Tour in Essen hinzulegen.
Die Jungs aus Berlin „haben 7200 Kilometer hingelegt, um heute hier zu sein“, sagt Frontmann Arnim. Tatsächlich ist die Combo des gepflegten Punkrocks auf ihrer Boombox-Tour in diesem Jahr gut herumgekommen und hat ihrem Ruf als einer der besten Livebands der Republik alle Ehre gemacht. Das soll sich auch an diesem Abend nicht ändern. Volle 120 Minuten wirbeln die fünf Hauptstädter über die Bühne. Dabei lässt Arnim sogar seinen Verband an der Hand sausen, der ihn – eigentlich – vom Gitarrespielen abhalten sollte.
Das „Da-fehlt-noch-was-Gefühl“ bleibt aus
Zur Unterstützung wurde niemand geringeres als das Bläserquartett der Reggae-und Dancehall-Truppe Seeed ausgeliehen, das sich vor allem bei Stücken wie „Hello Joe“ perfekt in den Beatsteaks-Gute-Laune-Sound einfügt. Die Musiker lassen keinen ihrer größten Ohrwürmer aus, angefangen von „Let me In“ vom Album „Living Targets“ bis hin zur neuesten Auskopplung „Automatic“. Das sonst bei Konzerten vertraute „Da-fehlt-noch-was“-Gefühl bleibt aus.
Punkrock-Band Beatsteaks
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Dabei erlauben sich die Beatsteaks immer wieder Anleihen bei Bands wie den Hives, Rio Reiser, Metallica und Nirvana. Klassiker, die wohl immer funktionieren werden und vor allem eines bringen sollen: Spaß. Der Aufforderung an den männlichen Part des Publikums, die Mädels auf die Schulter zu hieven, kommen die Fans nur zu gerne nach. Ungefragt brechen die immer wieder in laute „Beatsteaks“-Chöre aus, bis später der ganze Innenraum auf dem Boden sitzt.
Das hat die Grugahalle lange nicht gesehen
Imposante Bilder, die die in die Jahre gekommene Grugahalle wohl lange nicht gesehen hat. Ihr zu Ehren dichtet Arnim schließlich sogar den Weihnachts-Klassiker „O Tannenbaum“ in „O Grugahalle“ um – selbstverständlich nicht ohne die Aufforderung, selbige durch explosives Feiern auseinander zu nehmen. Bleibt zu hoffen, dass die Vollblut-Rampensäue ihr Rückkehr-Versprechen einlösen – an feierwilligen Fans wird es nicht scheitern.
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