Essen. „Ich arbeite weiter, bis ich umfalle“, hat er immer gesagt. Und jetzt ist es passiert. Erich Knocke (84) ist tot, der große alte Mann des Essener Schaustellergewerbes und Gründer des Essener Schaustellermuseums. Nach dem Ende seiner Kriegsgefangenschaft baute er eine Schiffsschaukel - und legte damit den Grundstein.
„Mein Großvater hatte eine Völkerschau, mein Vater eine Schaubude, in der er Hypnose betrieben hat.“ So beschrieb Erich Knocke, wie er sich als Kind mit dem Kirmes-Virus infiziert hat. „Nachdem ich Ende 1945 aus der Kriegsgefangenschaft gekommen war, habe ich erst ein wenig Handel getrieben und dann eine Schiffschaukel gebaut“, schildert er den eigenen Start als Schausteller. Mit der Schiffschaukel, später mit einem Kinderverkehrsgarten und einer Motorrollerbahn war er auf den Jahrmärkten präsent. Gebrannte Mandeln und andere Süßwaren hat er auch verkauft. Vor 50, 60 Jahren, er wusste es nicht mehr genau, fing er mit dem Sammeln an, das später zur Gründung des Schaustellermuseums führte.
Von einer romantischen Verklärung des Schaustellerberufs war Knocke dabei weit entfernt: „Es ist ein hartes Leben. Aber man hängt dran, ist damit groß geworden.“
Am Donnerstag um 13 Uhr werden sich seine Familie und seine Schaustellerkollegen auf dem Südwestfriedhof von „Opa Erich“ verabschieden.
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