Essen/Kleve. . Eine neue Dimension im Kokainschmuggel nach Deutschland haben die Zollfahnder aus Essen und Kleve entdeckt: Über Bananen gelangten 90 Kilogramm Kokain mit einem Schwarzmarktwert von sechs Millionen Euro nach NRW. Dadurch wurden Transportrouten südamerikanischer Kokainkartelle aufgedeckt.

Eine neue Dimension im Kokainschmuggel haben Zollfahnder aus Kleve aufgedeckt. In einer Bananenreiferei in NRW entdeckten sie insgesamt 90 Kilogramm Kokain, das auf dem Schiffweg über Südamerika und Rotterdam nach Deutschland gelangte.

Die filmreife Geschichte beginnt am 23. Februar, als ein Container dominikanischer Bananen eine Bananenreiferei in NRW erreicht. Beim Entladen entdeckten die Fahnder in einem der Kartons eine Beiladung von 30 Kilogramm Kokain. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen greifen die Zollfahnder am 19. Oktober erneut zu: In einem weiteren Container entdecken sie diesmal 60 Kilo Kokain. In beiden Fällen waren die Container über Rotterdam nach Deutschland transportiert worden.

Weitere Ermittlungen in Niederlanden und Südamerika

Wegen der sichergestellten Mengen rechnen die Fahnder die Fälle der organisierten Kriminalität zu. Durch die Ermittlungen konnte eine der Transportrouten der südamerikanischen Kokainkartelle aufgedeckt werden. Die weiteren Ermittlungen werden deshalb auch in den Niederlanden, Peru, in der Dominikanischen Republik und Kolumbien geführt.

Die Zollfahndung mit Sitz in Essen mutmaßt, dass die Entnahme des Rauschgifts im Rotterdamer Hafen fehlschlug, so dass das Kokain nach Deutschland gelangte. Die beiden Lieferungen hätten die Drogenhändler auf mindestens 200.000 Einzelportionen strecken können. Der Schwarzmarktwert dafür beläuft sich auf rund sechs Millionen Euro.