Das wahrscheinlich erfolgreiche Ende einer sechs Monate andauernden Ermittlungsarbeit:Polizeibeamte und Kräfte des Sondereinsatzkommandos stürmten vier Wohnungen in Duisburg unter Federführung des Zollfahndungsamtes Essen. Auch in der Nachbarstadt erfolgte ein Zugriff.
Das wahrscheinlich erfolgreiche Ende einer sechs Monate andauernden Ermittlungsarbeit:Polizeibeamte und Kräfte des Sondereinsatzkommandos stürmten vier Wohnungen in Duisburg unter Federführung des Zollfahndungsamtes Essen. Auch in der Nachbarstadt erfolgte ein Zugriff. Insgesamt wurden sechs Personen wegen des Verdachts auf Rauschgifthandel festgenommen, fünf davon in Marxloh. Bei drei Personen forderte die Polizei zur Eigensicherung Unterstützung durch das SEK an, da man die Tätergruppe als sehr gefährlich einstufte.
Tür eingerammt
Kurz vor 6 Uhr sammelten sich am Mittwoch Mannschaftswagen der Polizei und Zivilfahrzeuge unauffällig auf dem Parkplatz des Rhein-Ruhr-Bades in Alt-Hamborn. Wenig später setzte sich der Tross in Bewegung, zog ohne klingende Martinshörner die Weseler Straße hinunter. Nahe der Kreuzung mit der Warbruckstraße stürmten die Einsatzkräfte mit Tür-Rammen in ein Haus.
Das Gebäude und eine Hofeinfahrt wurden gesichert, nur die wenigsten Anwohner bekamen vom Geschehen etwas mit. Nach etwa 20 Minuten führten Beamte einen Mann ab, später eine Frau. Der Mann, ein 42-jähriger Albaner, gilt mit einem Essener als Kopf des Täterkreises. Nach der Erstürmung der Wohnung wurden drei Kinder in die Obhut des Jugendamtes übergeben. Eine ältere Frau wurde von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Nähere Informationen dazu gab es nicht. Insgesamt waren 45 Beamte der Kriminalpolizei, 15 Zollfahnder und SEK-Kräfte im Einsatz.
Den Drogenhändlern seit März auf der Spur
Seit März dieses Jahres arbeitete eine Rauschgiftermittlungsgruppe von Polizei und Zollfahndung an dem Ermittlungsverfahren. "Es ist ganz schwer, da einzudringen", erklärte Ulrich Schulze, Pressesprecher des Essener Zollfahndungsamtes, nach dem Einsatz. "Da bleibt alles in der Familie und im fremdsprachigen Raum."
Doch es gelang den Beamten, auf die Spur der Drogenhändler zu kommen. Sie schmuggelten Kokain von Südamerika nach Westeuropa, der wesentliche Standort soll in Marxloh gewesen sein. Auch wird vermutet, dass die Gruppe Kokain aus den Niederlanden nach Deutschland transportierte, um es hier zu verkaufen.
Zur Menge des gestrigen Drogenfundes wollte sich der Pressesprecher nicht äußern. "Die sind ständig im Handel", betonte er. Es wurde auch Bargeld sichergestellt. Laut Ulrich Schulze soll eine Verurteilung der vermeintlichen Täter sichergestellt sein. "Die Beweismittelführung ist ziemlich gut."