Essen. . Die Essener Bezirksschülervertretung hatte beim „Bildungsstreik“ mit rund 700 Teilnehmern gerechnet, am Ende kamen gerade einmal 200 Schüler und Studenten in der Innenstadt zusammen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, nachdem es 2009 zu Auseinandersetzungen gekommen war.

Deutlich weniger Schüler und Studenten kamen am Donnerstagvormittag zur „Bildungsstreik“-Kundgebung in die Innenstadt. Rund 200 junge Menschen nahmen am Zug durch die Innenstadt und der Abschlusskundgebung am Hirschlandplatz teil und forderten unter anderem die Abschaffung des G8-Abiturs und eine Einheitsschule statt des mehrgliedrigen Schulsystems.

Die Veranstalter, unter anderem die Essener Bezirksschülervertretung, hatten mit 700 Teilnehmern gerechnet, in Aufrufen war sogar von mehreren tausend Demonstranten die Rede gewesen. Die Polizei begleitete die Kundgebung mit einem Großaufgebot, weil es am 17. November 2009 bei der Bildungsdemo zu Auseinandersetzungen zwischen Kundgebungsteilnehmern und Polizisten gekommen war. Das politische und juristische juristische Nachspiel hatte länger als ein Jahr gedauert.

Bildungsstreik

»Bei uns in Siegen haben sogar Dozenten demonstriert. Die Bürger dürften sich jetzt mehr mit dem Thema Bildung beschäftigen. Enttäuscht bin ich über die Gewaltbereitschaft der Polizei.« 


Christina Schrandt (27), NRW-Studierendenvertreterin
»Bei uns in Siegen haben sogar Dozenten demonstriert. Die Bürger dürften sich jetzt mehr mit dem Thema Bildung beschäftigen. Enttäuscht bin ich über die Gewaltbereitschaft der Polizei.« Christina Schrandt (27), NRW-Studierendenvertreterin © privat
»Aus wenigen Protestlern wurde in einer Woche eine Massenbewegung, wie es sie in Deutschland beim Thema Bildung seit über zehn Jahren nicht gegeben hat. Allein in Bochum kamen 2000.« 

Jan Keitsch (23), Bochum, Asta-Sprecher, Ruhr-Uni
»Aus wenigen Protestlern wurde in einer Woche eine Massenbewegung, wie es sie in Deutschland beim Thema Bildung seit über zehn Jahren nicht gegeben hat. Allein in Bochum kamen 2000.« Jan Keitsch (23), Bochum, Asta-Sprecher, Ruhr-Uni © privat
»Wir haben gesagt, was wir sagen wollten und Aufmerksamkeit erregt. Jetzt muss die Politik reagieren. Leider wurde so vielen Schülern von ihren Schulen signalisiert: Streiken verboten!« 

Dilan Aytac (18),  Paderborn,  Landes-Schülervetreterin
»Wir haben gesagt, was wir sagen wollten und Aufmerksamkeit erregt. Jetzt muss die Politik reagieren. Leider wurde so vielen Schülern von ihren Schulen signalisiert: Streiken verboten!« Dilan Aytac (18), Paderborn, Landes-Schülervetreterin © privat
1/3