Für ein besseres Bildungssystem und damit gegen Turbo-Abi und Regelstudienzeit will das Bündnis „Bildungsstreik Bochum“ demonstrieren. Dazu wollen sich Schüler und Schülerinnen, aber auch Studierende am heutigen Donnerstag, 9.30 Uhr, vor dem Hauptbahnhof treffen. Diese Aktion verstehen sie als Teil von bundesweiten Demonstrationen in 40 Städten.

Bereits im Juli gab es einen Schulstreik mit 500 Beteiligten. Dabei hätten die Initiatoren mit Repressionen zu kämpfen gehabt. Diesmal, so das bewusst von Parteien und Organisationen unabhängige Bündnis, unterstütze sie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Auch nach der erfolgten Abschaffung von Kopfnoten und Studiengebühren in Nordrhein-Westfalen gebe es genug Anlass, Kritik am Bildungssystem zu üben. Es fehlten Studien- und Ausbildungsplätze, Geld für Lernmaterialien. Außerdem werde durch das G-8-Turbo-Abitur, Zentralabitur und die Anwesenheitspflicht an den Universitäten Leistungsdruck erzeugt.

Obwohl das Bündnis seine Unabhängigkeit betont, wird es diesmal von der DGB-Jugend und dem DGB unterstützt. Jugendreferent Tim Ackermann: „Die DGB-Jugend fordert mehr Investitionen in das öffentliche Bildungssystem, mehr Zeit für Bildung und die Abschaffung aller Bildungsgebühren, vom Kindergarten bis zur Hochschule.“

Die Bundestagsabgeordnete der Linken, Sevim Dagdelen, stellt sich hinter die Forderungen des Bündnisses: „Die Jugendlichen wehren sich zu Recht gegen eine Politik, die ihnen ihre Zukunft systematisch verbaut.“ Es sei ein Skandal, dass der Geldbeutel der Eltern über den Zugang zu Bildung entscheidet. Das Recht auf Bildung muss endlich für alle durchgesetzt werden.

Solidarisch mit den jungen Leuten erklärt sich zudem die Soziale Liste Bochum. Schul- und Bildungspolitik dürfe nicht unter „kapitalistischen Verwertungsbedingungen stattfinden.