Essen. In der VHS informieren am 17. November neun Kardiologen in kurzen Vorträgen über Ursachen, Folgen und Behandlungsmethoden bei Bluthochdruck. Wer sich nicht rechtzeitig behandeln lässt, riskiert einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, warnen die Ärzte.
Er schmerzt nicht und behindert nicht, hat aber katastrophale Folgen: Wer unerkannt an chronisch erhöhtem Blutdruck leidet und sich nicht rechtzeitig behandeln lässt, riskiert einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, könnte erblinden, seine Nieren auch massiv schädigen. „Früh erkannt, kann man sich vor diesen Gefahren aber schützen“, sagt der Kardiologe Dr. Bernd Koslowski. „Deshalb sollte man auch in jungen Jahren regelmäßig seinen Blutdruck messen lassen.“
Dr. Koslowski ist Sprecher der Interessengemeinschaft Herz-Kreislaufmedizin, die mit der AOK und der Deutschen Herzstiftung am 17. November in der Volkshochschule am Burgplatz einen Vortragsabend veranstaltet. Ab 18 Uhr sprechen sieben Kardiologen in 15-minütigen Vorträgen nacheinander über die Ursachen und Folgen von Bluthochdruck, wie er behandelt wird und wie ein ansonsten gesunder Mensch der Hypertonie vorbeugen kann. Die Kardiologen Dr. Koslowski und MD Mosem Tekiyeh vom Herz-Kreis Essen moderieren den zweistündigen Abend und eine anschließende Podiumsdiskussion. Der Eintritt ist frei.
Grenzwert beim Gesunden: 140/90
„Und jeder ist willkommen“, betont Klaus Schmerbach, ehrenamtlicher Beauftrager der Deutschen Herzstiftung. Bis zu seinem Herzinfarkt vor 20 Jahren hatte sich der heute 71-Jährige selbst nie um seinen Blutdruck gekümmert - und das, obwohl er von seinen Eltern mehrfach vorbelastet war. „Genau das ist das Problem. Wir wollen Menschen für das Thema sensibilisieren, die noch nicht betroffen sind - oder es einfach nicht wissen.“ Prävention ist das Stichwort.
Bei einem gesunden Menschen gilt ein Blutdruck ab 140/90 mmHg als erhöht - jeder zweite Bürger, der älter ist als 50 Jahre, so der Kardiologe Koslowski, habe solch hohe Werte. Genauso seien aber auch jeder vierte Mann und zehn Prozent aller Frauen zwischen 25 und 30 Jahren betroffen. „Und der Trend nimmt deutlich zu.“
Moderner Lebensstil begünstigt Bluthochdruck
Denn neben familiärer Vorbelastung oder Erkrankungen begünstigt vor allem der heutige Lebensstil einen hohen Blutdruck: Übergewicht, Stress und Bewegungsmangel gehören zu den häufigsten Risikofaktoren. Entsprechend beschäftigt sich der Kurzvortrag von Dr. Werner Brenzel von der ambulanten kardiologischen Rehabilitation im Hilarion mit der Frage, wie man seinen Lebensstil verbessern kann. Über nicht-medikamentöse Therapien spricht Prof. Dr. Raimund Erbel vom Westdeutschen Herzzentrum, der niedergelassene Kardiologe Dr. Norbert Ophoff wiederum geht auf Alltagsprobleme bei der medikamentösen Einstellung von Bluthochdruckpatienten ein.
Der Vortragsabend findet im Rahmen der Herzwochen statt, an denen sich die Deutsche Herzstiftung in Essen seit elf Jahren beteiligt. Ein 88-seitiges Heft mit medizinischen Beiträgen kann man vor Ort für drei Euro erwerben.