Mit dem Thema Herzinfarkt beschäftigt sich das nächste WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 27. Juli, ab 18 Uhr im Abteizentrum in Hamborn. Partner ist das St. Johannes-Hospital.
Kurzzeitige Brustschmerzen beim Treppensteigen, Atemnot bei Anstrengungen oder ein Brennen im Brustkorb beim Hinausgehen in die Kälte: Das sind erste typische Warnsignale für einen drohenden Herzinfarkt. Eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland – im Jahr erleiden an die 300.000 Menschen einen Herzinfarkt – ist Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am Mittwoch, 27. Juli, um 18 Uhr mit dem Hamborner St. Johannes-Hospital im Abteizentrum.
„Statt sich bei solchen Symptomen schnellstmöglich von einem Arzt untersuchen zu lassen, werden die Beschwerden häufig auf angeblich schwache Bronchien geschoben oder anderweitig bagatellisiert“, warnt der Chefarzt der Kardiologie am St. Johannes-Hospital, Dr. Wolfgang Lepper. Und wenn es dann zum Herzinfarkt kommt, zum stechenden, anhaltenden Schmerz in der Brust, wird fatalerweise oft abgewartet, ob die Beschwerden nicht doch wieder von allein verschwinden.
Am besten die 112 rufen
Nein, nicht warten, sondern handeln, am besten die 112 anrufen, das ist eine der Kernbotschaften des Kardiologen in seinem einleitenden Vortrag beim WAZ-Medizinforum, in dem er erklären wird, wie man sich im Notfall verhalten soll, wenn der Herzinfarkt kommt wie der Blitz aus heiterem Himmel. „Je länger es dauert, umso mehr Herzgewebe wird zerstört“, erklärt der 46-jährige Chefarzt.
Hotline anrufen
Für das kostenlose WAZ-Medizinforum am Mittwoch, 27. Juli, 18 Uhrim St. Johannes-Hospital können sich WAZ-Leser telefonisch unter der Hotline 01802/404072 ab sofort einen Platz sichern. Es findet statt im Abteizentrum (An der Abtei 1) neben dem Krankenhaus. Nach den Vorträgen gibt eine eine Fragerunde. Anschließend stehen die Ärzte bei einem kleinen Imbiss für weitere Fragen zur Verfügung. Das Hospital bietet außerdem Blutdruckmessungen an.
Das mit dem Blitz stimmt nicht so ganz: Einem Herzinfarkt gehen meist Erkrankungen an den Blutgefäßen, den Herzkranzgefäßen, voraus, Einengungen der Arterien durch Fettpolster und Kalkansammlungen mit der Gefahr plötzlicher Verschlüsse durch ein Blutgerinsel. Klar, Dr. Lepper wird auch die Risikofaktoren benennen, die sich nicht addieren, sondern potenzieren: Rauchen, hohe Cholesterinwerte, Übergewicht, Bluthochdruck. Herzinfarkt, das ist nicht nur was für gestresste Manager. Der typische Herzinfarkt-Patient mag 60 Jahre und älter sein, aber es trifft auch viele jüngere Menschen.
Rund 1000 Herzkatheter-Untersuchungen führt Oberarzt Dr. Hans-Joachim Hartmann in der Kardiologie des Hamborner Krankenhauses durch. Sie untersuchen die Blutgefäße nach gefährlichen Verengungen und Kalkablagerungen und sie retten bei akuten Herzinfarkten Leben. Über einen Katheter tastet sich dann ein Ballon an die Gefahrenstelle, weitet das Gefäß und setzt den „Stent“, das kleine Metallgeflecht, das die Arterie dauerhaft frei hält.
Defibrillatoren, die aufs Herz aufpassen
„Das sieht imposant aus“, verspricht Hartmann besonders anschauliches Filmmaterial bei seinem Vortrag zu modernen Behandlungsmethoden. Durchschnittlich 2,5 bis 3,5 mm Durchmesser haben die Metallgeflechte. Und der Ballon wird mitunter mit 16 Atü Druck aufgeblasen – einen Autoreifen hat zwei Atü!
Rund ein Drittel der Untersuchungen führt Hartmann nicht mehr über die Leiste aus, sondern über das Handgelenk. Das geht ganz elegant“, sagt er. Berichten wird Hartmann auch über das Einsetzen von kleinen, nicht mal Streichholzschachtel großen Defibrillatoren, die aufs Herz aufpassen und es elektrisch in Takt bringen, sollten sich bei 100 000 Herzschlägen am Tag Rhythmusstörungen einstellen.
Der dritte Referent beim Medizinforum ist Oberarzt Dr. Tobias Kaspar. Er kümmert sich um „das Leben nach dem Herzinfarkt“, der für viele Betroffene auch einen schweren psychischen Schock bedeutet, wenn man dem Tod ins Auge geblickt hat. Depressionen sind keine Seltenheit.Es gibt viele Selbsthilfegruppen. Und für viele Betroffene ist der Infarkt auch der „Schuss vor den Bug“, um ihr Leben – gesünder – umzustellen. Dr. Kaspar kann da weiterhelfen.
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.