Essen. . Christian „Mako“ Makowski hat sich in 25 Jahren zu einem der renommiertesten Friseure Deutschlands entwickelt. In Berlin absolvierte er einen Lehrgang zum „Coiffeur Master of Art“. Seine Abschlussarbeit „Das Haarkleid“ könnte ihn sogar in die Vogue bringen.

Wie ein Wasserfall schmiegen sich die kunstvoll zusammengesteckten Haarteile um den Körper des Models. „Das Haarkleid“ hat Christian „Mako“ Makowski seine Abschlussarbeit zum „Coiffeur Master of Art“ passenderweise genannt, mit der er es sogar in die Vogue schaffen könnte. Gemeinsam mit 50 deutschen Profi-Friseuren absolvierte er den Lehrgang in Berlin, konnte so „endlich wieder Künstler“ sein.

Mako ist so etwas wie der Udo Walz von Essen - auch wenn er das von sich niemals behaupten würde und der Vergleich etwas hinkt. Denn Allüren und das Friseur-Klischee des abgehobenen Paradiesvogels sucht man bei dem 42-Jährigen vergebens. Ein Vierteljahrhundert führt er seine heiß geliebte Schere schon - auf Modenschauen in Paris und Mailand, damals hinter den Kulissen der CPD in Düsseldorf, vor allem aber in seinem kleinen Salon in Bredeney. Der wurde 2007 als „bester Salon Deutschlands“ geadelt.

„Das Haarkleid“ nannte Makowski seine Abschlussarbeit zum „Coiffeur Master of Art“, eine Weiterbildung, die er mit 50 Top-Friseuren in Berlin absolvierte.
„Das Haarkleid“ nannte Makowski seine Abschlussarbeit zum „Coiffeur Master of Art“, eine Weiterbildung, die er mit 50 Top-Friseuren in Berlin absolvierte.

Die Namen seiner teils prominenten Kunden verschweigt Mako geflissentlich, irgendwie ist so ein Friseur schließlich auch Vertrauenssache. Und der Rote Teppich, das Rampenlicht sind ohnehin gar nicht sein Ding. „Graciano Rocchigiani kam hier vor ein paar Jahren vorbei, wollte für seinen großen Auftritt toll gestylt werden. Und das alles für die Fotografen. Dabei geht es darum, sich selbst wohl zu fühlen“, sagt Mako. Dennoch ist er ein Meister darin, Menschen zu verändern. „Beauty for one Day“ heißt eines seiner Projekte, bei denen er Frauen dank Perücken und Make-up für einen Tag in jemand anderen verwandelt.

Bis zu 14 Lehrlinge gleichzeitig

Verändert hat sich auch die Berufswelt von Mako. Nach der Lehre bei Klaus Wolf, „dem Altmeister“ an der Kettwiger Straße, war sein Weg vorgezeichnet. Sieben Jahre später hat er seine ersten Läden und entwickelt trotz Kampfes mit der Handwerkskammer das Konzept „Hair damit“, durch das er Auszubildende schneller in die Praxis bringt. Bis zu 14 Lehrlinge gleichzeitig arbeiten unter Makos Fittichen, die Salons florieren. Doch die Zeiten bleiben nicht so rosig. Billig-Friseure schießen wie Pilze aus dem Boden, Anbieter aus dem Ausland verschärfen die Konkurrenz. Mako behält nur seinen Laden in Bredeney, auf den er sich schließlich fokussiert.

Obwohl sich der Friseurmeister manchmal in die 50er-Jahre wünscht - „da gehörte es zum guten Ton, einmal die Woche die Haare legen zu lassen“ - die Zukunft hat längst auch auf dem Kopf Einzug gehalten. Via IPad kann die Frisur zunächst virtuell begutachtet werden, kurzfristig frei gewordene Termine verlost Mako bei Facebook. Eine Sache aber wird sich wohl nie ändern, so Mako: „Frauen sind immer viel zu selbstkritisch.“