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Ungeachtet des ausstehenden Sicherheitskonzeptes für das Pfingst-Open-Air in Werden prüft die Stadt Umbauten an dem angrenzenden Sportgelände.

Wille versetzt Berge, da können ein paar Zäune und Büsche kein Hindernis sein: Auf der Suche nach zusätzlichen Fluchtwegen für das traditionelle Pfingst-Open-Air im Werdener Löwental baut die Stadt neuerdings auf die direkte Nachbarschaft des Festivalgeländes.

Die dortige städtische Sportanlage, Heimat des SC Werden-Heidhausen, soll baulich so hergerichtet werden, dass verbreiterte oder zusätzliche Ein- und Ausgänge genug Platz bieten, um die Sicherheit der zigtausend Besucher im Notfall gewährleisten zu können.

Eine einmalige Investition

Während das bei dem Essener Ingenieur-Büro Hagen in Auftrag gegebene umfassende Sicherheitskonzept für die Traditionsveranstaltung, die ins 30. Jahr geht, noch auf sich warten lässt, hat die städtische Tochter Grün und Gruga schon mal nachgerechnet: 40.000 Euro würde es kosten, das angrenzende Sport-Gelände so herzurichten, dass es den nach der Loveparade-Katastrophe verschärften Vorschriften für Großveranstaltungen entspricht. Es wäre eine einmalige Investition.

Bliebe alles unverändert, wäre das Gelände allenfalls für etwas über 5000 Besucher geeignet, heißt es bei der Stadt.

Da wundert’s um so mehr, dass sich zuletzt über 22.000 Jugendliche auf dem Areal tummelten, was für die Polizei und die Feuerwehr Jahr für Jahr ein Spiel mit dem Feuer war: Bereits in der Vergangenheit haben die Blaulichter die Fluchtwegsituation als unzureichend eingestuft, heißt es in einem städtischen Papier.

Pfingst-Open-Air soll Großveranstaltung bleiben

Abgespeckt wurde dennoch nicht in der Vergangenheit, und auch zukünftig soll das Pfingst-Open-Air ein Großereignis bleiben, was schließlich politischer Wille ist. Das Festival soll nach der arg kritisierten letzten Absage im kommenden Jahr auf jeden Fall wieder über die Bühne gehen, auf der dann nicht irgendjemand – so könnte man die Besucherzahl ziemlich einfach drücken – , sondern durchaus wieder angesagte Bands stehen sollen.

Ein drastisches Zurückfahren der Zuschauerzahlen würde auf Sicht das Aus für die Marke Pfingst-Open-Air mit seinem Umsonst-und-draußen-Motto bedeuten: Mit deutlich weniger Einnahmen aus dem Getränke-Verkauf ließe sich das Happening im Jahr darauf nicht mehr finanzieren.