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Weil das Budget für die Sanierung um ein Drittel gekürzt wurde, lassen wichtige Arbeiten an der Eissporthalle am Westbahnhof noch auf sich warten. Dennoch noch immer müssen die Zuschauer auf den Tribünen Regenschirme aufspannen.

Egal an welchem Ende man zieht, die Decke ist einfach zu kurz, was einen unweigerlich frösteln lässt. Dass die politischen Vertreter im Sportausschuss dies am Dienstag ausgerechnet bei der Diskussion um die Sanierung der Eissporthalle am Westbahnhof am eigenen Leib zu spüren bekamen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Der politische Schlagabtausch fiel kurz, aber eisig aus.

Warum? Die Instandsetzungsarbeiten an der Eissporthalle sind zwar beendet, aber abgeschlossen sind sie noch nicht. Warum sonst müssten Zuschauer wohl auf den Tribünen Regenschirme aufspannen, um sich vor Wassertropfen zu schützen, die von der Decke herabfallen, wie SPD-Ratsherr Udo Karnath mit bitterem Spott anmerkte? Es liegt wohl daran, dass entgegen der ursprünglichen Pläne Hallenlüftung und Dachentwässerung nicht erneuert wurden.

„Hätten wir es nur vorher gewusst...“, entgegnete Siegfried Brandenburg, sportpolitischer Sprecher der CDU. Aber was darf man als zuständiger Fachausschuss erwarten, wenn man die Investitionskosten von sechs Millionen auf vier Millionen Euro zusammenstreicht, weil das Geld an anderer Stelle dringender gebraucht wurde. In diesem Fall im Nord-Ost-Bad, das kürzlich nach abgeschlossener, 4,8 Millionen Euro teuren Rund-um-Sanierung wieder eröffnet wurde. Wie gesagt, die Decke ist eben zu kurz.

Sanierung von Umkleiden lässt auf sich warten

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Für die Eissporthalle heißt das: Der Brandschutz wurde erneuert, ebenso Leitungen, Kältetechnik, Banden, Fangschutznetze und auch die Gaststätte „Puck“ mit neuem VIP-Raum inklusive. Andere, von der Verwaltung als wichtig und notwendig eingestufte Arbeiten, lassen auf sich warten, darunter die Sanierung von Umkleiden, Duschen und Schlittschuhverleih für veranschlagte 500 000 Euro. Und in der Tat: Wer die Schlittschuhe dort schnürt, gewinnt den Eindruck, dass am Westbahnhof seit Jahrzehnten Eiszeit herrscht.

Nun, das Budget ist ausgeschöpft. Das gilt laut Verwaltung auch für jene 200 000 Euro, die als Restmittel benannt wurden. Wie es weitergeht, bleibe der Finanzplanung für die kommenden Jahre überlassen.

Immerhin: 230 000 Euro für die Hallenlüftung wollen die Sport- und Bäderbetriebe im nächsten Haushaltsentwurf veranschlagen, damit Zuschauer auf das Aufspannen von Regenschirmen verzichten können.