Die Sport- und Bäderbetriebe haben mit dem lang ersehnten Umbau der Eissporthalle am Westbahnhof begonnen. Die gute Nachricht für die Fans: Wenn die Halle am ersten Septemberwochenende wieder öffnet, werden die verhassten Puckfangnetze verschwunden sein. Die schlechte Nachricht: Viele Stehtribünenplätze ebenfalls.

Technisch gesehen ist die Eishalle seit Jahren ein Trümmerhaufen und wurde nur mit Ausnahmegenehmigungen weiter betrieben. Die Lüftungsanlage ist weitgehend Schrott, die Eisbereitung ein Energiefresser. Vor diesem Hintergrund kam der warme Geldregen aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung im vergangenen Jahr gerade noch rechtzeitig.

Für sechs Millionen Euro, so der ursprüngliche Plan, sollte die Halle nach dem „Iserlohner Modell“ umgebaut werden. Der Containeranbau mit den VIP-Räumen, baurechtlich nicht genehmigungsfähig, sollte abgerissen und durch einen dreistöckigen Anbau ersetzt werden. Doch CDU und Grüne kappten das Budget am Ende um zwei Millionen Euro. Damit stand der Neubau auf der Kippe. Jetzt sagt Betriebs-Bereichsleiter Kurt Uhlendahl: „Wir müssen uns vom Anbau verabschieden. Dafür reicht das Budget auf gar keinen Fall.“

3800 Plätze werden es nach dem Umbau sein

Die Container werden deshalb jetzt ersatzlos stillgelegt. Künftig werden sich die VIPs der Moskitos den Platz mit der Gaststätte „Zum Puck“ teilen müssen. Dafür werden sie aber vom VIP-Raum aus auch die Spiele verfolgen können. Die Gaststätte bekommt mobile Trennwände, zentrale Sanitäreinrichtungen und wie die gesamte Halle einen modernen Brandschutz.

Nicht nur die VIPs, auch die Hallensprecher und das Videoteam werden umziehen müssen, weil die Sprecherkabine verlegt wird. Abgebrochen werden die nachträglich eingebauten Tribünen. Das betrifft vor allem die obere Stehtribüne.

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Von DerWesten

Kleiner Trost für die Stehplatzfans: An ihrer Stelle soll ein Kiosk entstehen, damit die Fans in den Drittelpausen nicht mehr ins Hallenfoyer laufen müssen. Bei Spielen mit hohen Zuschauerzahlen hatte diese „Völkerwandung“ dafür gesorgt, dass viele Fans Tore unmittelbar vor und nach der Sirene nur akustisch mitbekamen.

Stichwort Mitbekommen: Die neue mobile Bande, die nach Planung der Sport- und Bäderbetriebe ab Juni eingebaut werden soll, wird hoch genug sein, um die Puckfangnetze an den Längsseiten der Halle unnötig zu machen. Uhlendahl: „Die neue Bande wird sogar DEL-Standards genügen.“

Zur neuen Oberligasaison wird die Eishalle eine Kapazität von 3800 Plätzen haben. Die Zahl der Stehplätze reduziert sich deutlich auf 2286. Zu den 1360 Sitzplätzen kommen noch rund 154 in VIP-Raum und Gaststätte an der Stirnseite der Halle.

Den Kostenrahmen von vier Millionen Euro bezeichnet Uhlendahl als „auskömmlich“, wenn er auch keinen Spielraum mehr für den Anbau lasse. Die Sport- und Bäderbetriebe werden die in der Kalkulation noch vorhandene freie Spitze wohl brauchen, um unvorhergesehene Kostensteigerungen abzufedern. Immerhin soll das Leitungssystem von Grund auf erneuert werden. Sowohl finanziell als auch zeitlich haben die Betriebe eine Puffermasse. Uhlendahl: „Wir liegen relativ gut im Zeitplan. Ab Juni wird das in der Eishalle auch zu sehen sein.“