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Auch Essen führt das Sozialticket ein: Die Evag wird ab 1. November vergünstigte Fahrkarten für Bedürftige anbieten. Das hat der Stadtrat beschlossen. Die Evag kalkuliert mit einem Verlust von bis zu 950.000Euro jährlich.

Die Essener Verkehrs AG (Evag) wird ab dem 1. November ein so genanntes „Sozialticket“ für Bedürftige anbieten. Auf Beschluss des Stadtrates beteiligt sich Essen damit an einem Pilotprojekt des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR). Das Sozialticket orientiert sich am Ticket 1000 des VRR. Zum ermäßigten Preis von 29,90 Euro (Preisstufe A) können es Hartz-IV-Empfänger und andere sozial Bedürftige beziehen.

Der Linksfraktion ging dieses Angebot nicht weit genug. Sie forderte ein Sozialticket auf Basis eines Tickets 2000, das also im gesamten VRR-Gebiet gültig wäre, zu einem „sozial verträglicheren Preis“ von 15 Euro. Ihr Antrag fand im Rat jedoch keine Mehrheit.

Das Pilotprojekt des VRR ist bis Ende 2012 befristet. Da davon auszugehen sei, dass Fahrgäste, die heute bereits den ÖPNV nutzen, auf das günstigere Sozialticket umsteigen, kalkuliert die Evag mit einem Verlust zwischen 850 000 und 950 000 Euro pro Jahr. Die Landesregierung hat angekündigt, die Einführung des Sozialtickets in NRW mit 7,5 Millionen für 2011 und mit 15 Millionen 2012 zu fördern.