In unsicheren Zeiten wie diesen sucht Kapital einen sicheren Hafen: Die Essener Sparkasse verzeichnet deswegen eine wahre „Flucht in Sachwerte“. In der ersten Jahreshälfte wurden Häuser und Wohnungen im Wert von 46 Millionen Euro vermittelt.
In nervösen Zeiten wie diesen, in denen ein falsches Wort zur falschen Zeit des Wirtschaftsministers Währungen ins Wanken und Aktienkurse zum Absturz bringt, sucht Kapital einen sicheren Hafen. „Wir erleben eine Flucht in Sachwerte“, sagt Sparkassen-Vorstand Volker Behr. Die Unsicherheit auf den Finanzmärkten und die nach wie vor äußerst niedrigen Kreditzinsen bescheren der Immobilienabteilung des Geldinstitutes derzeit florierende Geschäfte.
In der ersten Jahreshälfte konnte die Sparkasse bereits Häuser und Wohnungen im Wert von 46 Millionen Euro an Käufer vermitteln. Sollte es weiter so lebhaft zu gehen auf dem Immobilienmarkt, stünde am Jahresende ein Umsatz von mehr als 70 Millionen Euro. Vieles spricht dafür, dass es so kommt. Die Sparkasse, so Behr, geht nicht davon aus, dass die Zinsen in absehbarer Zeit steigen. Im Gegenteil, die Zinsen könnten sogar wieder sinken.
Es winkt also ein Rekordjahr für die Sparkasse. Eines, das Trend der beiden zurückliegenden Jahre bestätigt. 2010 konnte das Geldinstitut 365 Immobilien im Wert von 64,7 Millionen Euro an den Mann bringen. Bemerkenswert aus Sicht der Experten: Fast jedes zweite Objekt war eine Eigentumswohnung. Deren Anteil stieg von 28 Prozent im Jahr 2009 auf 49 Prozent. Erst an zweiter Stelle folgten Einfamilienhäuser mit 35 Prozent. Die übrigen 16 Prozent verteilen sich auf Mehrfamilienhäuser, Gewerbeobjekte und Grundstücke.
Abermals registrierte die Sparkasse eine steigende Nachfrage
nach älteren Immobilien. 72 Prozent der verkauften Objekte waren Häuser und Wohnungen aus zweiter Hand - nach 58 Prozent im Jahr zuvor. Rund ein Drittel entfiel auf Neubauten. Nach wie vor mangele es in Essen an Neubaugrundstücken , bedauert Behr. Dass auch diese gefragt sind, zeige sich am Beispiel von „Essens grüner Mitte“ am Berliner Platz. Von 46 Eigentumswohnungen, die Hochtief im Universitätsviertel derzeit baut und über die Sparkasse auf den Markt bringt, sind bereits 80 Prozent verkauft.
Wer seine Immobilie verkaufen will, sollte sich nicht zu früh freuen. Auf das Preisniveau schlägt sich die hohe Nachfrage nur bedingt nieder. „In der Regel beobachten wir stabile Preise“, so Behr. Lediglich bei neu gebauten Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern verzeichnet das Immobiliencenter der Sparkasse einen leichten Preisanstieg von fünf bis zehn Prozent.
Käufern winken bei der Finanzierung nach wie vor günstige Konditionen mit Zinsen knapp über drei Prozent. Eigenkapital in Höhe von zehn bis 20 Prozent des Kaufpreises müssen Interessenten allerdings mitbringen. Um das finanzielle Risiko einzugrenzen seien zwei Prozent Tilgung mittlerweile Standard.
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