Essen. Der Essener Pianist und Professor am Salzburger Mozarteum, Claudius Tanski, hat eine neue CD mit Werken von Franz Liszt herausgeberacht. Am 22. September spielt er bei den Zollverein Konzerten.
In Essen ist er aufgewachsen und hier hört man ihn auch regelmäßig, obwohl er inzwischen als Professor am Mozarteum in Salzburg Karriere macht: Claudius Tanski. Der Pianist, der unter anderem an der Folkwang Universität der Künste, später bei Alfred Brendel in London studierte, hat mehr als zwanzig CDs für die Firma MDG (Dabringhaus und Grimm) aufgenommen und dafür eine Reihe von Auszeichnungen und Preisen bekommen, darunter den „Editor’s Choice“ der Zeitschrift „Gramophone“, fünfmal den Preis der Deutschen Schallplattenkritik sowie einen Echo-Klassik in der Sparte Kammermusik. Nun präsentiert er mit dem Beethoven Orchester Bonn zum Liszt-Jubiläumsjahr eine Liszt-CD mit dem Titel „Von Trauer und Trost“, für die er soeben den „Pasticcio Preis“ des Österreichischen Rundfunks erhielt.
„Was Besonderes“, sollte es werden, sagte Tanski. „Die gesamte Palette Liszts sollte abgedeckt werden, Orchestermusik, Virtuoses, Apotheose. Aber nicht nur Düsteres, sondern auch Hoffnungsschimmer“.
Thema „Tod, Kunst, Teufel“
Mit dem Dirigenten Stefan Blunier, ebenfalls Folkwang- Absolvent und seit 2008 Generalmusikdirektor in Bonn, stellte er ein Programm zusammen, das auf den ersten Blick heterogen wirkt, aber Liszts Auseinandersetzung mit Tod und Trauer und deren Überwindung durch Trost und Glauben zeigt. Zwei Orchesterstücke - „Tasso, Lamento e Trionfo“ sowie „Die Trauergondel“ Nr.2 - stehen dem „Totentanz“ (1849) für Klavier und Orchester sowie späten Klavierwerken Liszts gegenüber.
Entstanden ist eine überwältigend stimmungsvolle Aufnahme, wobei sich Tanski beim Totentanz für Klavier und Orchester in Höchstform zeigt: Ausdruck, Kraft, feines Differenzierungsvermögen und faszinierende Brillanz haben sich in diesem Werk vereinigt. Die späten Klavierwerke, allesamt meisterhafte, visionäre Tondichtungen, gestaltet er ebenfalls mit charismatischem Ausdruck und technischer Souveränität.
Am Donnerstag, 22. September tritt Claudius Tanski um 20 Uhr in Halle 12 auf Zollverein auf. Unter dem Thema „Tod, Kunst, Teufel“ spielt er Beethovens Sonate op. 111. Der Humangenetiker Eberhard Passarge gibt eine Einführung und liest dazu aus Thomas Manns Roman „Doktor Faustus“, der stets Bezüge zu Beethovens Werk hergestellt. Karten: Tel.: 0201/ 81 22 200.