Essen. .

Die Zollverein-Konzerte haben sich seit 1997 zu einer Größe entwickelt. Ob es mit dem künstlerischen Leiter Claudius Tanski weiter geht, ist ungewiss. Auf Stiftungsseite will man Veranstaltungen gerne auf eine breitere, populärere Basis stellen.

Seit 1997 spielt auf Zollverein regelmäßig die Musik. Was damals auf Anregung des verstorbenen Essener Galeristen Jochen Krüper als Dialog von bildender Kunst und Musik begann, entwickelte sich seitdem zum festen Label: „Zollverein Konzerte“. Von Anfang an mit dabei: Claudius Tanski, Essener Pianist und Professor an der Salzburger Musikhochschule Mozarteum als künstlerischer Leiter der Reihe mit gut 20 Konzerten und rund 8000 Besuchern im Jahr. Auf der anderen Seite: Jolanta Nölle, Vorstandsmitglied der Stiftung Zollverein. Sie leitet den Bereich Kunst, Kultur und Tourismus auf Zollverein.

Auch im Mittwoch beginnenden neuen, von Tanski künstlerisch veranworteten Programm für das zweite Halbjahr 2010 setzt man auf die gewohnte Mischung von Klassik, Jazz, dem weihnachtlichen Chorprogramm und einem verstärkten Schuss Kabarett.

Programmatische Ausrichtung noch nicht sicher

Ob diese programmatische Ausrichtung der Zollverein Konzerte auch künftig so weiter geführt wird, scheint derzeit nicht sicher. Bisher wurde der Vertrag des künstlerischen Leiters noch nicht verlängert. Offiziell laufe dieser - wie alle früheren Jahresverträge auch - am 31. Dezember aus, so Claudius Tanski. Dass er die Reihe auch weiterhin gerne betreuen würde, ist für den Pianisten keine Frage. Sein Herz hängt an Essen und vor allem am Ort Zollverein. Und das nicht nur, weil sein Großvater noch auf dieser Zeche arbeitete.

Neben Engagement hätten viele eigene Künstler, aber auch Sponsorenkontakte mit geholfen, die Reihe zu etablieren. Man denke nur an Namen wie Alfred Brendel, Tabea Zimmermann, Midori oder vor Jahren sogar die Sopranistin Waltraud Meier. Zu normalen Agenturbedingungen wäre das auf Zollverein nie möglich gewesen.

Auf Stiftungsseite will man Konzerte und Veranstaltungen künftig gerne auf eine breitere, populärere Basis stellen. Natürlich immer mit Blick auf hohe Qualität, die dem Welterbe angemessen sei, so Jolanta Nölle. Ob mit oder ohne Tanski, dazu wolle sie nichts sagen. „Wir werden jetzt intensive Gespräche führen.“