Essen. . Die Nachricht vom Ende der Glühlampe sorgte in Essener Geschäften in den letzten Tagen für einen erhöhten Absatz der Ware. Allein im Hellweg Baumarkt an der Frankenstraße wurden in der letzten Woche über 1000 Stück verkauft.

Dass sein schöpferischer Einfall 132 Jahre später einmal eine hitzige Diskussion auslösen und zum Verbot führen würde, hätte Thomas Alva Edison damals sicher nicht gedacht. Edisons Erfindung, die Glühlampe, darf seit dem 1. September 2011 auf Anordnung der EU in Brüssel nicht mehr produziert werden. Über die Ladentische gehen ab sofort nur noch Restbestände; danach ist Schluss.

Die Nachricht vom Ende der Glühlampe sorgte in Essener Geschäften in den letzten Tagen für einen erhöhten Abverkauf der Ware. Im Hellweg Baumarkt an der Frankenstraße wurden in der letzten Woche über 1000 Stück verkauft, was laut Geschäftsleiter Dirk Brandt extrem viel ist.

„Wir haben jetzt zwar noch Glühlampen, aber auch keine großen Posten mehr“, so Brandt. Während der Geschäftsleiter diesen Satz ausspricht, steht Kundin Anke Lange-Brunnengräber neben ihm und packt die Glühlampen paketweise in ihren Einkaufswagen. „Ich habe so viele Lampen mit herkömmlichen Glühbirnen zu Hause; da möchte ich noch einige auf Vorrat holen. Ich finde das Licht angenehmer als das der Energiesparlampen“, erklärt die Kundin und bedauert das Glühlampenverbot ein wenig. So leert sich das Regal hier bei Hellweg in diesen Tagen erstaunlich schnell. Anke Lange-Brunnengräber ist nämlich nicht die Einzige, die gleich mehrere Glühlampen auf einmal kauft - das konnten die Mitarbeiter beobachten.

„Viele Leute mögen die Energiesparlampen nicht, weil ihnen das Licht nicht gefällt“

Ein ähnliches Bild zeigt sich im Praktiker Markt an der Ruhrtalstraße. Der Verkäufer aus der Elektroabteilung ist fast stündlich damit beschäftigt, die Regale nach und nach aufzufüllen. Derzeit verfügt der Markt noch über rund 1200 Glühlampen; ob noch nachgeliefert wird, ist unklar. Das Aus der Glühlampe macht sich auch bei Michael Schellhoff bemerkbar. „Die Käufer kommen seit ein paar Tagen vermehrt und fragen nach den alten Glühlampen“, berichtet der Inhaber von „Licht mit System“ an der Viehofer Straße. „Viele Leute mögen die Energiesparlampen nicht, weil ihnen das Licht nicht gefällt. Die Alternativen sind den Kunden dann oft zu teuer. So kostet eine LED-Ersatzlampe um die 30 Euro“, weiß der Fachmann.

Ob das Licht gefällt oder nicht: Eine günstige Alternative ist die Energiesparlampe allemal. So verursacht eine 14-Watt Energiesparlampe 3,36 Euro Stromkosten pro Jahr während eine 60-Watt-Glühlampe mit 14,40 Euro zu Buche schlägt. Energiesparlampen verbrauchen zudem knapp 80 Prozent weniger Energie, sind dadurch effizienter und reduzieren den CO2-Ausstoß deutlich.

Kurz zusammengefasst ist - oder eher gesagt „war“ - die gute, alte Glühbirne ein ineffizientes Beleuchtungsmittel, da sie nur knapp fünf Prozent der eingesetzten Energie in sichtbares Licht umwandelt. Und genau deshalb wurde die Produktion der Birnen am 31. August um Punkt 23.59 Uhr eingestellt. Getreu dem Motto: Der Letzte macht das Licht aus.