Essen. .
Die Evag hat den Rüttenscheidern Hoffnungen gemacht, die sie nicht erfüllen kann. Nachdem sie am Donnerstag angekündigte, die riesigen Masten auf der schmalen Friederikenstraße wieder zu versetzen, hat die Stadt Bedenken angekündigt.
Die Essener Verkehrs AG (Evag) hat den Rüttenscheidern Hoffnungen gemacht, die sie nicht erfüllen kann. Nach heftigen Protesten gegen die neuen wuchtigen Trägermasten auf den schmalen Gehwegen Rüttenscheids hatte sie erst am Donnerstag angekündigt, die Masten etwa an der Friederikenstraße auf die Fahrbahn zu versetzen. Einen Tag später kam der Rückzieher: Die Masten müssen auf dem Gehweg bleiben.
Mindestens fünf der jüngst einbetonierten Masten entlang der Straßenbahntrasse für die Linie 106 werde man wieder versetzen, hatte Evag-Sprecher Nils Hoffmann am Donnerstag angekündigt und eingeräumt: „Uns fehlte da ein bisschen die Kreativität.“ Statt auf den engen Bürgersteigen der Friederikenstraße werde die Evag „am Straßenrand Inseln bauen“. Mit der Stadt sei das Vorhaben noch nicht abgesprochen, aber Hoffmann hielt die Inseln für genehmigungsfähig.
„Wir müssen auf der Friederikenstraße die Fahrspur freihalten“
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Es folgten eilig einberufene Ortstermine mit dem Amt für Straßenbau und Verkehrstechnik. Das Ergebnis brachte Evag-Verkehrstechniker Jörg Hejny am Freitagabend zur ersten Sitzung des „Aktionsbündnis gegen die Evag-Riesenmasten“, das der Anwohner und Galerienbetreiber Harald Korff ins Leben gerufen hatte: „Wir müssen auf der Friederikenstraße die Fahrspur freihalten.“
Die geplante Insel-Lösung, die wenigstens die schmalen Gehwege frei gehalten hätte, sei wegen der Bedenken der Stadt nicht zu machen. Und Hejny hatte noch mehr schlechte Nachrichten für die Anwohner: Direkt an die Hauswände könne man die Masten auch nicht verlegen. Wegen der Fundamente der Häuser und der Masten „brauchen wir mindestens 40 Zentimeter zwischen Mast und Hauswand “. Damit bleibt im Wortsinne kaum noch Spiel-Raum für ein Versetzen der Trägermasten, an denen Kinderwagen, Rollatoren, ja selbst Schirme kaum vorbei zu manövrieren sind.
„Alternativen zu den Masten gibt es nicht“, sagt Hejny. Das neue Verspannungssystem, das die Fahrdrähte der Linie 106 mit einer Tonne mechanischem Zug straff hält, sei die Voraussetzung für den Einsatz moderner Straßenbahnen auf der Trasse. Zudem spare die Evag an Wartungskosten, weil die Fahrdrähte nicht mehr durchhängen und stark verschleißen. Außerdem „wird eine Menge Strom eingespart“, so Hejny. Das neue System „kostet das Gleiche wie eine Sanierung“. Die bisher verwendeten Ankerhalterungen an den Hauswänden würden den viel stärkeren Zug nicht aushalten.