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In Holsterhausen bevölkern Trinker ein Evag-Wartehäuschen. Anwohner und Pendler klagen über Schmutz und Unsicherheit. Evag, Ordnungsamt und Polizei nehmen sich der Sache gemeinsam an. Aussicht auf Erfolg besteht aber kaum.
Am schlimmsten seien die vielen Kronkorken. Hunderte liegen auf dem Boden des gläsernen Wartehäuschens, das zur Haltestelle „Klinikum“ gehört - Überbleibsel einer Gruppe Männer und Frauen, die sich jeden Tag an der Haltestelle treffen, sie stundenlang besetzen und dort Bier trinken.
„Das soll mir gleich sein, sie machen älteren Leute nicht einmal Platz“, sagt eine Anwohnerin mit grau meliertem Haar. „Und ihren Dreck räumen sie auch nicht weg.“
Wer mit dem Bus fahren will, der sucht eine Haltestelle auf. Doch umgekehrt heißt das nicht, dass dort nur Menschen stehen, die auch auf den Bus warten: Wo immer eine Trinkhalle in der Nähe ist, an der es billiges Bier zu kaufen gibt, bevölkern häufig Obdach- und Arbeitslose ein Wartehäuschen.
Geschützt von Wind und Regen harren sie aus, betrinken sich und stören häufig wartende Pendler.
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In Holsterhausen sorgt das nun erneut für Ärger: Anwohner, Fahrgäste und Gewerbetreibende beschreiben die Situation als unangenehm. „Ich fühle mich nicht mehr sicher“, sagt eine junge Frau. Evag, Ordnungsamt und Polizei nehmen sich der Sache gemeinsam an. Aussicht auf Erfolg besteht aber kaum.
„Jeder kann sich dort aufhalten und auch Alkohol konsumieren“
Im Zentrum der Kritik stehen die Wartehäuschen am Uni-Klinikum und am Holsterhausener Platz. Das Problem: Beides sind Straßenbahnhaltestellen; die Evag betreibt sie, die Haltestellen gehören aber nicht den Verkehrsbetrieben. „Hausrecht haben wir nur im Bereich der U-Bahnen, das sind unsere eigenen Anlagen“, sagt Evag-Sprecher Olaf Frei.
Anders an den oberirdischen Haltepunkten: Sie sind Teil des öffentlichen Raums. „Jeder kann sich dort aufhalten und auch Alkohol konsumieren“, sagt Norbert Geldermann vom Ordnungsamt.
Verbieten könne man das in der Regel nur, wenn ein Betrunkener sich und andere gefährdet - oder gefährden könnte. „Er könnte unüberlegt auf die Straße laufen und so zum Risiko werden“, sagt Evag-Sprecher Frei. Als Verkehrsbetrieb habe man die Pflicht, solche Gefahrenquellen einzudämmen, um Schäden zu verhindern. „Auch bei Kundenbeschweren alarmieren wir sofort das Ordnungsamt.“ Handeln kann das, wenn sich die Haltestellenbesetzer ordnungswidrig verhalten, ihren Lagerplatz etwa vermüllen.
Seit 2010 suchten Mitarbeiter des Amts 25 Mal die Haltestelle „Klinikum“ auf, 16 Mal sind sie zum Holsterhausener Platz gerufen worden. „Jemanden tagtäglich zu den Haltestellen zu schicken, dafür fehlen uns die Kapazitäten“, sagt Geldermann vom Ordnungsamt. Die Polizei kontrolliert beide Stellen regelmäßig. „Wir sind bis zu zwei Mal am Tag vor Ort“, sagt Polizei-Sprecherin Tanja Hagelüken.
Doch die Herumlungernden kommen immer wieder. Deshalb sei der Situation nur mit verstärkter Kooperation Herr zu werden, sagt Evag-Sprecher Frei. Sitzbänke etwa mit ungemütlicheren Stehplätzen zu ersetzen, sei in Holsterhausen keine Option. „Wir haben dort viele ältere Kunden, die sich hinsetzen möchten.“