Gladbeck. .

Müll auf dem Gehweg, Urin im Eingangsbereich, Glasscherben vor dem Schaufenster: Immer wieder muss das Team des Friseurladens „Nina Marpel“ mit ansehen, wie der Bereich vor dem Geschäft auf der Bottroper Straße verschmutzt wird.

Denn die Bushaltestelle und das Wartehäuschen sind beliebter Aufenthaltsort für eine Klientel, die ihr Bier im Freien trinkt.

„Im Sommer, wenn es warm ist, sitzen die da täglich“, berichtet eine der Mitarbeiterinnen des Friseursalons. „Nachschub“ besorgen sie sich aus dem benachbarten Edeka-Supermarkt. Besonders störend sei der dauernde Geräuschpegel, das beeinträchtige das Geschäft. Und auch die ständige Geruchsbelästigung schrecke Kundschaft ab.

Die Lage vor Ort hat sich so zugespitzt, dass bereits mehrfach das Ordungsamt zu Hilfe gerufen wurde. Das habe aber nur kurzzeitigen Erfolg gehabt, so die Mitarbeiterinnen.

„Auch vermeintliche Obdachlose sind Teil unserer Gesellschaft“

Dazu stellt Jürgen Hertling, Ordnungsamtsleiter, klar, dass das Ordnungsamt erst bei Störfällen mit einer einhergehenden Belästigung der Allgemeinheit mit Platzverweisen reagieren könne. „Auch vermeintliche Obdachlose sind Teil unserer Gesellschaft“, kommentiert Hertling die Sachlage.

Einen anderen Lösungsansatz hat die Vestische schon vor ein paar Jahren ausprobiert. Sie ist zuständig für die Wartung und Instandhaltung der Gladbecker Bushaltestellen und hatte kurzerhand die Sitze an der Haltestelle Wittringer Straße abmontiert. Allerdings mit der Konsequenz, dass auch auf den Bus wartende Personen keine Sitzgelegenheiten mehr vorfinden. Und in der Folge hatte sich die Situation vor dem Friseurladen dadurch sogar noch weiter verschärft. So reagierten, berichtet eine der Friseurinnen, die Ruhestörer mit weiteren bewussten Verunreinigungen, insbesondere am Eingang des Salons.

Laut Norbert Konegen, Pressesprecher der Vestischen Straßenbahnen, sei in letzter Zeit keine unsachgemäße Benutzung von Wartehäuschen mehr aufgefallen. Für den jüngsten Vandalismus an Haltestellen (die WAZ berichtete ausführlich) seien andere Gruppierungen verantwortlich.