Essen.
Die Schachtzeichen waren ein Wahrzeichen des Kulturhauptstadtjahres. Nun kommen sie in Form einer 2,61 Kilo schweren und 368 Seiten starken Dokumentation zurück. Ruhr.2010 gibt damit ein Buch voller Fotos und Anekdoten heraus.
Die „Schachtzeichen“ waren im Kulturhauptstadtjahr eines der Wahrzeichen. Nun sind die gelben Ballone wieder zurück, in Form einer Dokumentation. „Schachtzeichen. Geschichte. Menschen. Ballone“ heißt das Buch, das die „Ruhr 2010“ herausgegeben hat. Auf 368 Seiten lassen die Initiatoren und Herausgeber Volker Bandelow, Michael Moos, Sabine Radomski und Rolf Tiggemann die Aktion Revue passieren. Es ist ein ebenso faktenreiches wie anrührendes Buch geworden, gespickt voller Zitate, Fotos und Anekdoten.
Die Erinnerungen wiegen schwer – 2,61 Kilo, um genau zu sein. Nach einer Einführung von Volker Bandelow, in der er seine Idee noch einmal erläutert, menschelt es: Man sieht Menschen mit Klappstühlen unter Ballonen, Schachtzeichen neben Weiden, bei Tag und bei Nacht. „In den letzten vier Tagen gingen 340 Liter Bier, 134 Cola und Fanta, 47 Liter Mineralwasser, 12 Kuchen, 340 Würstchen und 210 Brötchen über die Theke“, klärt da der Knappenverein „Schlägel und Eisen“ auf.
„So ein Projekt kann man nur mit dem Schwung der Kulturhauptstadt stemmen“
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Oder es wird aus den Kurzmittelungen zitiert, die die Organisatoren an die dutzenden Helfer verschickt haben: „Achtung: Ballone in Nachtsicherung bringen. Vielen Dank für Euer Engagement.“ Auch die Namen der Helfer sind, nach Standorten geordnet, aufgeführt. Jürgen Fischer von der Ruhr 2010 schickt schonmal eine Entschuldigung vorweg: „Wir haben alles gründlich recherchiert, aber wir haben bestimmt jemanden vergessen.“ Er rechne allerdings mit einer zweiten Auflage, in der man das wiedergutmachen könne.
Die Dokumentation ist auch ein akribisch recherchiertes Buch. So wurden zu jedem der 311 Schachtzeichen-Standorte die historischen Daten zusammengestellt. „Die Menschen haben selbst so viel Sachverstand in Kopf und Herzen, aber wir haben versucht, alles nachzuhalten“, so Fischer. Sein Dank galt dem Redaktionsteam, das aus mehr als 5000 Fotos die 1300 Bilder ausgesucht hat, die es ins Buch schafften.
Zudem wurden für jeden Schachtzeichen-Tag die Wetterdaten verewigt: „Freitag 20. Mai, 21 bis 22 Uhr 11-17 km/h.“ Da flatterte der Ballon ganz schön durch die Luft. Eine Neuauflage des Projekts wird es wohl nicht geben. „So ein Projekt kann man nur mit dem Schwung der Kulturhauptstadt stemmen, wenn alle Menschen motiviert sind“, betont Jürgen Fischer, ehemaliger Programmkoordinator bei Ruhr.2010.