Im Drama um die krebskranke Melisa, die 100 000 Euro für eine lebensnotwendige Stammzellen-Transplantation benötigt, deutet alles auf ein glückliches Ende hin: In rekordverdächtigen sieben Tagen kamen Spenden in Höhe von 115 000 Euro für die an Leukämie erkrankte Achtjährige zusammen.

Welche erdrückende Last von den Schultern des Kolje Paskov gefallen ist, kann wohl nur jemand nachvollziehen, der Ähnliches erlebt hat: Vor einer Woche schilderte der Vater der krebskranken Melisa noch seine alles durchdringende Sorge um das Leben seiner achtjährigen Tochter. Nun kann er aufatmen.

Beispiellose Hilfsbereitschaft

Eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft spülte innerhalb einer Woche 115 000 Euro auf das Konto der Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder. Die Finanzierung von Melisas Behandlung ist somit gesichert. Kein Wunder, dass es Paskov angesichts dieser frohen Kunde erstmal die Sprache verschlagen hat.

„Einfach grandios” urteilt Peter Hennig, Vorstandsvorsitzender der Initiative, über die Anteilnahme der Essener. Er erzählt von Kindern, die aufmunternde Karten schrieben und ihr Taschengeld im Büro vorbei brachten. Von Überweisungen, die mit Sprüchen wie „Gottes Segen” und „Alles Gute” verziert waren. Elf Aktenordner mit Kontoauszügen türmen sich bei der Initiative: Am Donnerstag erreichte der Spendenstand nun die alles entscheidende 100 000-Euro-Marke.

Krankenkasse verweigerte Zuschuss

Dabei sah es lange nicht rosig aus für Melisa: Als bei ihr im April zum zweiten Male Leukämie diagnostiziert wurde, reiste die Familie aus dem mazedonischen Novo Selo wieder nach Deutschland. Schließlich gibt es in der Heimat keine effektive Behandlung. Anders als bei Melisas erster Erkrankung verweigerte die mazedonische Krankenkasse aber einen Zuschuss zu den Operationskosten (80 Prozent). Die zuständige Kommission sah, anders als die Essener Mediziner, keine Heilungschancen. Bis zum 6. August musste Paskov nun den deutschen Behörden nachweisen, dass er den Eingriff finanziell stemmen kann. Andernfalls wäre Melisas Visum nicht verlängert worden.

Jetzt steht der Transplantation, die irgendwann in den nächsten Wochen stattfinden soll, nichts mehr im Wege. Nach einer hochdosierten Chemotherapie werden Melisa dabei die aufbereiteten Stammzellen ihrer großen Schwester Jasmina zugeführt. Es folgen Nachuntersuchungen und medikamentöse Behandlungen, die genau wie Anreise und Unterhalt der Familie zusätzliche Kosten verursachen. Da passt es, dass Schley's Blumenparadies am Flughafen Essen-Mülheim morgen eine Benefizaktion startet. Für je 10 Euro das Stück werden 2000 Orchideen verkauft. Alle Einnahmen kommen Melisa zu Gute.

Weitere Spenden für Melisa können auf das Konto der Elterninitiative überwiesen werden: Sparkasse Essen, Konto-Nummer: 1 955 111, BLZ: 360 501 05, Stichwort: Melisa

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