Essen. Damit die krebskranke Melisa rechtzeitig eine Stammzellen-Transplantation bekommt, muss ihre Familie binnen 4 Wochen 100.000 Euro auftreiben. Nun greift sie zum letzten Strohhalm. Für die Achtjährige mobilisiert die Famiile die letzten Kräfte.
„Ich empfinde große Angst und Sorge”, gewährt Kolje Paskov einen kurzen, aber tiefen Einblick in sein Innenleben. Doch für seine achtjährige Tochter Melisa fühlt er sich verpflichtet, seine letzten Kräfte zu mobilisieren, Zuversicht auszustrahlen. Für Melisa, die draußen im Garten scheinbar kerngesund spielt und doch so schwer an Leukämie erkrankt ist. Für Melisa, die sich in den nächsten vier Wochen unbedingt einer Stammzellen-Transplantation unterziehen muss. Für eben diese Melisa, deren Behandlungskosten 100 000 Euro betragen – Geld, das nicht da ist.
Die Diagnose kommt im April 2009. „Wir konnten es erst nicht glauben”, erinnert sich Paskov, während seiner Frau die Tränen in die Augen schießen. 2005 hatte das zierliche Mädchen den ersten Kampf gegen den Krebs gewonnen, nun kommt der Schatten zurück. Zum zweiten Mal bricht die Familie aus dem mazedonischen Novo Selo nach Deutschland auf, damit Melisa im Uniklinikum behandelt wird. Doch diesmal ist etwas entscheidend anders: Die mazedonische Krankenkasse verweigert den Kostenzuschuss (80 Prozent). „Die glauben nicht, dass eine zweite Transplantation hilft”, Paskov stockt der Atem.
Essener Ärzte sehen Heilungschance
Wütend ist er auf die zuständige Kommission, in der kein Onkologe saß. Sein Facharzt in Skopje sehe sehr wohl Heilungschancen, gleiches gelte für das Uniklinikum. „Die Essener Ärzte würden ansonsten keine Transplantation anraten”, versichert Andrea Schäfer von der Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder. Im Elternhaus der Initiative ist die fünfköpfige Familie untergekommen, hier wird sie unterstützt, wo es nur geht.
Spendenaufruf
Die Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V. garantiert, dass sämtliche Spenden direkt an die Eltern der krebskranken Melisa fließen
Spendenkonto: Sparkasse Essen. Konto-Nummer: 1 955 111. Bankleitzahl: 360 501 05. Stichwort: Melisa.
Doch die Zeit drängt nun :In vier Wochen laufen die Visa der Familie aus. Bis dahin muss Kolje Paskov nachweisen, dass er das Geld für die dringend notwendige Transplantation besitzt. Andernfalls müssen sie nach Mazedonien zurückkehren, wo eine derartige Behandlung nicht möglich ist. Was das für Melisa, die so gerne später selber Ärztin werden möchte, bedeuten würde, möchte Paskov nicht aussprechen.
Spendenaufruf ist letzter Strohhalm
Da die letzten Ersparnisse der Familie in die bisherigen Medikamente geflossen sind, greift sie nach dem letzten Strohhalm, ruft zu Spenden auf (siehe Kasten). „Wenn jeder Essener nur 20 Cent gibt, klappt es”, ist Schäfer optimistisch. Paskov nickt:. „Ich wünsche mir nichts mehr im Leben, als mit meiner gesunden Tochter nach Mazedonien zurückkehren.”