Essen. Mehr als jeder fünfte Laden der Rathaus-Galerie steht mittlerweile leer. Der neue Chef des Einkaufszentrums, Oliver Grünwald (40), will das Center nun aus der größten Krise holen. abei will er vor allem auf Heimatgefühle setzen.
Mehr als jeder fünfte Laden der Rathaus-Galerie steht mittlerweile leer. Der neue Chef des Einkaufszentrums, Oliver Grünwald (40), will das Center nun aus der größten Krise holen. Dabei will er vor allem auf Heimatgefühle setzen, einen Platz für die Essener schaffen.
„Wir müssen uns keine Sorgen über besondere Leerstände machen“, sagte Jörg Waldrich im März 2009. Da wurde das City Center gerade für 35 Millionen Euro aufwändig zur „Rathaus Galerie“ umgebaut, und Waldrich war gerade neu angetreten als ihr Manager. Zwei Jahre später steht mehr als jeder fünfte Laden in der „Rathaus Galerie“ leer, und Waldrich ist kein Center-Manager mehr. Kein Zweifel, das traditionsreiche Einkaufszentrum im Schatten des Rathauses steckt in einer tiefen Krise. Alle Hoffnung ruht nun auf dem neuen Mann an der Spitze. Oliver Grünwald (40) hat im März die Nachfolge von Waldrich angetreten, das komplette Center-Management wurde ausgewechselt.
„Atmosphäre schaffen, Leerstände beseitigen, Verbundenheit mit den Bürgern herstellen“: Diese drei Aufgaben hat sich Grünwald gestellt. Es ist der erste Job für Grünwald als Manager eines Centers, früher war er bei „S.Oliver“ und Karstadt, kennt viele Städte Deutschlands, war zuletzt in Nürnberg. „Dies ist ein schönes, gewachsenes Center“, sagt Grünwald, der besonders vom neu gestalteten Eingang schwärmt, gerade abends, wenn die Lichteffekte der farbigen LED-Dioden zur Geltung kommen.
Die Gemütlichkeit fehlt in der neuen Rathaus-Galerie
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Die „Rathaus Galerie“ als künftige Zentrale für Billig-Textil? Grünwald beschwichtigt: „Adler führt mittlerweile auch Marken, die Laden-Einrichtung ist hochwertig. Es hat mit dem, was es früher war, nichts mehr zu tun. “Was ansonsten fehlt, sei „Gemütlichkeit“, auch wenn Grünwald betont, dass die im Frühjahr 2010 neu eröffnete „Rathaus Galerie“ auch baulich ein großer Wurf sei. „Atmosphäre schaffen“ will Grünwald jedenfalls mit entsprechender Deko. Hinten, am leeren „Saturn“, ist es zugig. Der Plan, dort eine gemeinsame Außenfläche für mehrere Gastro-Betriebe zu schaffen, ging nie auf. Dort hat Grünwald zeitweise ein riesiges Blumenbeet installieren lassen; entsprechende Maßnahmen zum Thema „Sommer“ seien in Vorbereitung. „Diese Fläche wollen wir stärker bespielen“.
Er will die „Rathaus Galerie“ als Essener Center vermarkten, heimatliche Verbundenheit der Bürger ansprechen, auch in Abgrenzung zum Limbecker Platz. „Eine Bühne für Schüler“ wünscht sich Grünwald, Aktionen mit lokalen Gruppen sind geplant. Heimatgefühle? Vielleicht klappt’s. Grünwald kommt eigentlich aus Mettmann.