Essen..
Acht Monate nach der Neueröffnung des früheren „City Centers“ als „Rathaus Galerie“ übt ein Gastronom schwere Kritik an den vollzogenen Umbau-Maßnahmen. Er spricht von einer „gigantischen Fehlplanung“.
Ende März war das frühere „City Center“ als „Rathaus Galerie“ neu eröffnet worden. Eigentümer Credit Suisse hatte eigenen Angaben zufolge 35 Millionen Euro in den Umbau gesteckt. Vorne, an der Seite der Porschekanzel, gibt es nur noch einen statt zweier Eingänge. Hinten, Richtung Osten, verbindet jetzt ein Glasdach Rathaus und Geschäfte. Dort entstand ein gemeinsamer Gastro-Außenbereich – doch die Gastronomie schwindet: Auch Steh-Imbiss „Curry Up“ gegenüber von „Schnitzel Huber“ hat aufgegeben, das Ladenlokal steht leer. Und die Eisdiele überlebte den Umbau erst gar nicht – dort ist ein Schuh-Outlet eingezogen. „Es zieht dort brutal“, sagt Thomas Huber. Zwar habe man Türen an den Ein- und Ausgängen des Centers installiert, doch das Problem seien die Luftschlitze darüber: „Man hat die Luftwege verengt. Das war ein Fehler.“
Große Räume mit Tüchern provisorisch verkleinert
Auffällig baumelt jetzt die Weihnachts-Deko unter der Decke hin und her – Turbulenzen in der Luft. Und auffällig ist auch weiterer Leerstand, zumindest an dieser Stelle: „Runners Point“, seit 1986 im Center: Geht zum Jahresende ‘raus. Reformhaus Seibel: Hat ebenfalls dicht gemacht. Und das Riesen-Ladenlokal von „Saturn“ ist immer noch nicht dauerhaft neu vermietet – derzeit verkauft dort ein niederländischer Anbieter vier Wochen lang Weihnachtsdeko-Artikel, hat die großen Räume mit Tüchern provisorisch verkleinert.
„Von Zugigkeit kann keine Rede sein, wir haben bessere Temperaturen als vor dem Umbau“, entgegnet Ralf Wilke der Kritik. Wilke, Betriebsleiter im „Maredo“-Steakhaus, ist Vorsitzender der örtlichen Werbegemeinschaft. Zählungen hätten außerdem ergeben, dass die Kundenströme durch den Umbau nicht abgeflaut seien. Center-Manager Jörg Waldrich betont: „Wir haben viele Geschäfte, die seit dem Umbau ein dickes Plus machen.“