Essen. . Seit einer Woche gibt es das “Haus am See“ nun - und schon bei der Eröffnung war die Gastronomie-Stätte gut besucht. Von außen chillig, von innen sympathisch-altmodisch zog das Restaurant vor allem Familien an.

Chillige Sommerliegen, eine Strandtheke mit gut gelauntem Barkeeper, viel Grün und ein schier herrlicher Ausblick auf den Baldeneysee: Seit einer Woche verbreitet das „Haus am See“ Urlaubsstimmung in Werden. Und nicht zuletzt das fantastische Wetter wird sein Teil dazu beigetragen haben, das der Laden mehr als optimal angenommen wird.

„Übertrieben voll“ war es bei der Eröffnung am ersten Tag, sagt Hausherr Patrick Sokoll leicht schwitzend. Um die 500 Leute versammelten sich da auf der Wiese. Ganz so viele sind es eine Woche später am frühen Abend nicht, aber noch genügend, um das Personal gehörig auf Trab zu bringen. „Seit der Eröffnung haben wegen des Stresses schon zwölf Kellnerinnen gekündigt“, zuckt er mit den Schultern.

Spielplatz mit Rutsche und Wippe

Den Humor jedenfalls verliert Sokoll nicht: „Eigentlich hat man mir eine gediegene Gastronomie in ruhiger Lage versprochen“, lächelt er. „Und nun das.“ Dabei müsste er Stress gewohnt sein. Denn nachdem er vor fünf Jahren im Südviertel die „Goldbar“ äußerst erfolgreich ins Leben rief, schaffte er 2009 den „Goldclub“ im Girardethaus, der sich ebenso schnell wie sein älterer Bruder das Prädikat „Kult“ an die Hauswand heften durfte.

Für Kult ist das jüngste Kind, das sich mit dem Spitznamen „Gold am See“ erkennbar in die Familie einreiht, irgendwie zu gemütlich. Und so findet auch kein Szenevolk, sondern eher Familien mit Kindern hierhin. Dass das auch so gedacht war, lässt der putzige Spielplatz mit Wippe und Rutsche erkennen.

Ganz fußfaul sollten die Gäste ebenfalls nicht sein, denn das kleine Landhaus mit seinem großen Biergarten liegt mitten in einem Naturschutzgebiet. „Deswegen dulden wir auch keinen Autoverkehr“, so Sokoll. Im Klartext: „Wer zu uns kommt, sollte mindestens einen halben Kilometer Fußweg vom Wehr aus auf sich nehmen.“ Oder einfach mit dem Fahrrad kommen, wie es viele Besucher vormachen.

Rustikal und International

Die übersichtliche Speisekarte vereint Rustikales mit internationaler Küche: Neben der zünftigen Biobratwurst mit Röstkartoffeln findet man Irisches Lammfilet in Rotweinsoße oder eine vegetarische Tapasvariation. „Die Wochenkarte wechselt ständig, die Gerichte werden frisch und ohne Tiefkühlkost zubereitet“, verspricht Sokoll. Und tatsächlich schmeckt das, was Küchenchef Jonas Depiereux zubereitet vorzüglich.

Ob sich bei schlechtem Wetter jemand ins Landhaus, das von Innen wenig der chilligen Außenatmosphäre hat und eher auf sympathische Weise altmodisch wirkt, ist zweifelhaft. Aber über ruhige Tage wird sich der Hausherr wohl auch freuen.