Essen. . Für den Ostermarkt in Essen hat Essen Marketing eine positive Bilanz gezogen. Und nicht nur dafür. Mit den Veranstaltungen in der City ist man insgesamt zufrieden - und will sie “pflegen, statt sie zu inflationieren“.
Am Samstag (23. April) geht der Ostermarkt in der Innenstadt zu Ende. Dieter Groppe, Prokurist des Veranstalters Essen Marketing, hat eine positive Bilanz gezogen und sich mit der Kritik von Wirtschaftsförderer Dietmar Düdden am Stadtmarketing auseinander gesetzt.
Düdden hatte im WAZ-Interview das Fehlen einer „Dachmarke“ beklagt und für die Kettwiger Straße „moderne Einzelhandelskonzepte, Ehrgeiz und Fantasie“ eingefordert. „Ein Konzept für die Entwicklung eines Marken-Images für die Stadt hat der damalige Chef von Essen Marketing, Ulrich Weinstock, schon vor acht Jahren erstellt“, sagt Groppe. „Damals hat die Politik auf uns eingeschlagen, weil dieses Konzept 1,4 Millionen Euro kosten sollte. Wenn die Wirtschaftsförderung interessiert ist: Das Konzept haben wir immer noch in der Schublade.“
"Manchmal kann weniger mehr sein"
Neue Ideen für die Kettwiger, sagt Groppe, entstünden doch gerade mit dem Bistums-Bau am Dom und dem geplanten Einzug von „Primark“ ins derzeit leer stehende Gebäude von C&A. Essen Marketing selbst bespiele die Kettwiger und andere Straßen der Innenstadt inzwischen mit den Lichtwochen, dem Weihnachtsmarkt, dem Winter-Format „Essen on Ice“ und dem Ostermarkt „fast durchgängig von Oktober bis März. Ich kenne keine Stadt im Ruhrgebiet, die ihre Innenstadt auch nur annähernd so intensiv bespielt.“ Im Sommer zögen die Gourmet-Meile „Essen verwöhnt“ in Verbindung mit dem Kulturpfadfest sowie das Stadtfest „Essen. Original“ Hunderttausende von Besuchern an. Groppe: „Es gibt genügend Veranstaltungen in der Innenstadt. Die wollen wir pflegen, statt sie zu inflationieren. Manchmal kann weniger mehr sein.“
Händler ziehen positive Bilanz
Schausteller-Sprecher Oliver Müller („Das Wetter hat uns weit nach vorn gebracht“) und die Händler des Ostermarktes haben vor dem Finaltag zufrieden Bilanz gezogen. Die Verlängerung auf mehr als drei Wochen, sagt Groppe, „haben die Meisten gut gefunden“.
Essen Marketing hat in der eigenen Manöverkritik festgestellt, dass die Besucherfrequenz an Sonntagen noch zu wünschen übrig ließ. Für die nächste Auflage 2012 gibt es deshalb Überlegungen, sonntags zusätzlich Kleinkunst-Programm anzubieten. Außerdem wollen die Veranstalter einen neuen Anlauf unternehmen, den Handel mit Pflanzen einzubinden. „Das gehört zum Frühling einfach dazu.“