Essen. .
Für die Erweiterung der Messe müssten 43 Grugabäume fallen, die nun mit Transparenten verziert sind. Indes hat die Essener Kreishandwerkerschaft kein Verständnis für die Debatte und fordert den raschen Ausbau. 3500 Arbeitsplätze seien in Gefahr.
Wie sich die Bilder gleichen: Ähnlich wie vor Jahren, als es schon einmal um die Messe-Ertüchtigung ging, haben die Gegner des Projekts damit begonnen, die Bäume in der Gruga zu markieren, die für den Neubau der Messehalle 4 weichen müssten. Protestsprüche und Sägesymbole haben sie auf 43 Bäume befestigt, die auf der kleinen Wiese zwischen den bestehenden Messehallen und der Grugaverwaltung Silberkuhlshof stehen.
Schön sieht das nicht aus, aber vermutlich erfüllt es seinen Mobilisierung-Zweck. Der Freundeskreis Gruga hat auch gefordert, den Baukörper der geplanten Messehalle mit einem Lattengerüst und Flatterband kenntlich zu machen, um die Dimensionen zu verdeutlichen. Da die Halle um die 20 Meter Höhe besäße, wäre der finanzielle Aufwand für ein solches verkehrssicher konstruiertes Gerüst allerdings recht beachtlich.
Handwerk ohne Verständnis für Gruga-Debatte
Die Essener Kreishandwerkerschaft hat vom Rat gefordert, die Verzögerungen beim Messe-Ausbau „sofort“ zu beenden. „Wir fragen uns, ob es nicht reicht, dass erneut zwei wichtige Ausstellungen den Messestandort verlassen“, heißt es in einer Resolution. Die seit Wochen anhaltende Diskussion um den Ausbau verfolge man jedenfalls „mit großem Unverständnis“.
Und: „Die Organisatoren und Verantwortlichen der wichtigen Ausstellungen warten dringend auf ein positives Signal.“ Falls die Qualitätsverbesserung des Messegeländes nicht gelinge, seien in Essen 3500 Arbeitsplätze in Gefahr. „Es wirkt wie ein Hohn, dass die Planungen hauptsächlich ins Stocken geraten, weil ein kleines Stück Gruga nicht aufgegeben werden darf.“ Das sei auch deshalb unverständlich, da Ersatzfläche bereit stehe.