Essen.
Das von Oberbürgermeister Reinhard Paß und der Messe-Leitung erbetene „starke Signal“ zum Ausbau war nur die SPD bereit zu geben. Dem Vierer-Mehrheitsbündnis im Rat ging dieses Konzept zum jetzigen Zeitpunkt erwartungsgemäß zu weit.
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Nach einer lebhaften und in Teilen scharfen Debatte hat die Mehrheit im Rat der Stadt am Mittwoch die Notwendigkeit einer Messe-Ertüchtigung im Grundsatz zwar anerkannt, letztlich aber von weiteren Gutachten abhängig gemacht. Das von Oberbürgermeister Reinhard Paß und der Messe-Leitung erbetene „starke Signal“ mit bereits recht konkreten Plänen war nur die SPD bereit zu geben. Sie unterstützte ein Konzept, das die Messe selbst für alternativlos hält und das eine moderate Ausdehnung in Randflächen des Grugaparks vorsieht. Messe-Chef Frank Thorwirth hatte davor gewarnt, das Paket noch einmal aufzuschnüren, mit dem sich auch die Gruga-Leitung im Prinzip einverstanden erklärt hatte.
Dem Vierer-Mehrheitsbündnis im Rat, bestehend aus CDU, EBB, FDP und Grünen ging dieses Konzept zum jetzigen Zeitpunkt erwartungsgemäß zu weit. „Wir wollen wissen, worauf wir uns einlassen“, sagte CDU-Fraktionschef Thomas Kufen, der für seine und die Partner-Fraktionen mehr Zeit reklamierte. „Dass wir zur Messe stehen, brauchen wir niemanden zu beweisen“, betonte Kufen, aber: „Hier sitzen keine Hupen“, kommentierte er spöttisch den Wunsch nach dem „starken Signal“.
„Wie lange lässt sich die große CDU von den kleinen Fraktionen am Nasenring führen?“, konterte SPD-Fraktionsvize Rainer Marschan und drohte: „Wenn der Plan scheitert, dann trägt die CDU die Verantwortung.“ Deutlich schärfer als die CDU wandten sich in der Tat die Vertreter von EBB und der Grünen gegen eine rasche Entscheidung. Grünen-Ratsherr Rolf Fliß rügte eine „Augen zu und durch-Mentalität“, die dem „geschundenen Stadtteil Rüttenscheid“ weiter schade. Die Linken spielten in einem eigenen, jedoch chancenlosen Ratsantrag mit dem kompletten Messe-Aus.