Regisseur des Fußballfilms „Der ganz große Traum“ wuchs in Essen auf
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Essen. Der Regisseur Sebastian Grobler wuchs in einer Zechensiedlung in Essen-Rellinghausen auf und war Rot-Weiß-Essen-Fan. Nun bringt er mit „Der ganz große Traum“ die Anfänge des Fußballs in Deutschland auf die Leinwand - nach wahren Begebenheiten.
Der Mann, der die Anfänge des Fußballs in Deutschland auf die Leinwand gebracht hat, heißt Sebastian Grobler – und war in seiner Jugend Rot-Weiß-Essen-Fan. Der Regisseur des prominent besetzten Kinofilms „Der ganz große Traum“ wuchs in einer Zechensiedlung in Rellinghausen auf.
„Meine Liebe zum Fußball habe ich früh entdeckt. Zwischen fünf und zehn Jahren habe ich jeden Tag auf der Straße gespielt“, erinnert sich der 42-Jährige, als er lässig und mit weit aufgeknöpftem Hemd auf einer Couch der Lichtburg-„Filmbar“ sitzt.
In seinem Kino-Debüt erzählt Grobler „nach wahren Begebenheiten“ die Geschichte vom Reformpädagogen Konrad Koch, der in Oxford studiert hat und – zurück in Deutschland – seinen Schülern 1874 den Ballsport-Import aus England schmackhaft machen möchte.
Grobler konnte eine beachtliche Schauspieler-Riege versammeln, darunter Daniel Brühl (Good Bye, Lenin!), Axel Prahl (Tatort Münster) und Burghart Klaußner (Das weiße Band). „Ich wollte einen populären Film machen, der für die breite Masse erzählt wird“, sagt Grobler.
Das Herz des Fußballs
Gelungen ist ihm eine Verfilmung mit Witz und Gefühl, die gerade zum Ende nicht an Pathos spart: Da jubelt plötzlich der kleine, einst von Mitschülern gemobbte Junge auf dem Platz gemeinsam mit dem großen Schönling aus reichem Haus; da bekommen die Fabrik-Arbeiter im Dorf frei, weil auf der Wiese gekickt wird.
„Es geht mir um das Herz des Fußballs und die Idee, dass es in einer Mannschaft auf jeden Einzelnen ankommt“, sagt Grobler. „Man kann Emotionen nicht künstlich erzeugen, wenn sie im Film nicht vorkommen.“ Selbst „hartgesottene Spieler“ vom VfL-Bochum, mit denen er den Film gemeinsam anguckte, hätten Tränen in den Augen gehabt.
Zehn Folgen „Sturm der Liebe“
Sebastian Grobler besuchte die Ardeyschule-Grundschule in Rellinghausen. Seine damalige Lehrerin Haide Schwartke (81) erinnert sich: „Sebastian war ein guter und netter Schüler.“ Bei seinen Eltern, die noch immer in Essen wohnen, habe sie sich ab und zu mal nach dem Jungen erkundigt.
Später machte Grobler das Abitur am Humboldt-Gymnasium, der heutigen Frida-Levy-Gesamtschule. Zum Studium zog es ihn nach Hamburg, später nach München und Berlin. Es folgten Assistenzen bei verschiedenen Film- und Fernsehsendungen. Weil das Geld verdient sein muss, drehte er auch seichte Fernsehkost wie beispielsweise zehn Folgen der ARD-Telenovela „Sturm der Liebe“.
Die Realisierung für „Der ganz große Traum“ dauerte vier Jahre. „Nach der anstrengenden Zeit gönne ich mir nun eine Pause.“ Das nächste Projekt soll wieder eine Komödie werden – zu einem eigentlich ernsten Thema: Es geht um Paare, die keine Kinder bekommen können.
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