Essen. .
Hunderte Besucher laufen mit Kameras durch den Grugapark, wo das Parkleuchten Sträucher und Bäume erstrahlen lässt. Bereits über 5000 Menschen haben den Weg zur zweiten Auflage gefunden - und Ideen nach Hause mitgenommen.
Wortwörtlich in ganz neuem Licht sieht sich die 16-jährige Jana Fechner beim Blick in den Spiegel. Regenbogenfarben sind auf ihre Kleidung projiziert. Ihr Gesicht, kaum noch erkennbar, ist überzogen mit kreisenden Linien. „Ein komisches Gefühl“, sagt sie.
Auch interessant
Außerhalb des futuristischen Prismen-Spektakels steht ihre Freundin Daria Auth (15) in der Dunkelheit des Parks. „Das ist richtig cool, sehr gut. So was Gutes hatte ich hier gar nicht erwartet.“ Bereits über 5000 Besucher haben den Weg zur zweiten Auflage vom „Parkleuchten“ in der Gruga gefunden. Schaut man sich am Wochenende abends dort um, überrascht vor allem die generationenübergreifende Begeisterung für die Effekte der rund 20 000 LED-Lichter.
Beeindruckende Stimmung
„Wir können Ideen für die Beleuchtung unseres Gartens nach Hause mitnehmen“, sagt der Essener Dieter Hennes nach seinem ersten Besuch beim Parkleuchten und lacht. Seine Frau Petra findet die Stimmung im Park „beeindruckend“. Friedhelm Pewniak gefällt vor allem die Baum-Allee – tatsächlich ein Höhepunkt. Die Äste der kahlen Bäume im grünen Licht wirken bedrohlich und könnten gut und gerne das Set eines Horror-Films bilden. Im Hintergrund wummert ein Bass im Herzschlag-Rhythmus.
Hunderte Besucher laufen mit Kameras durch den Park, so dass man sich schon fragen kann, welcher Promi hier gleich um die Ecke schaut. Der „Star“ ist das Licht. „Sind Sie vom Fotoclub Recklinghausen?“, wird man gefragt, falls man kurz alleine vorm Haupteingang wartet. Einer der vielen Hobby-Fotografen ist der Oberhauser Peter Lomertin. „Einige Motive sind wirklich genial“, sagt er. Einige Meter weiter krabbeln Kinder zwischen beleuchteten Buchstaben herum und umschlungene Liebespaare schauen schweigend auf einen „Wunschbaum“, der weiß und silber glitzernd im Vergleich zu den anderen Attraktionen recht kitschig aussieht. Lichtkünstler Wolfgang Flammersfeld beabsichtigt „mit möglichst simplen Mitteln zu überzeugen.“ Eigentlich hässliche Lichtschläuche hat er zu Frauen-Silhouetten arrangiert und das leuchtende Obst im Baum hängt in einer Strumpfhose herab. Auf den Punkt bringt es schließlich eine ältere Dame: „Ach, wat is’ dat schön.“