Essen. . Jeder dritte Teilnehmer von Kursen der Volkshochschule (VHS) Essen ist über 60 Jahre alt. Es mangelt an jungen Menschen – den Kunden von morgen. Die Initiative „vierzehn.21“ soll junge Menschen locken. Die VHS druckte 15 000 Flyer.
Jeder dritte Teilnehmer von Kursen der Volkshochschule (VHS) Essen ist über 60 Jahre alt. Es mangelt an jungen Menschen – den Kunden von morgen. Nicht einmal jeder zehnte Teilnehmer ist jünger als 30 Jahre, berichtet Carlo Bordihn, Leiter VHS-Marketing.
Eine „Investition in die Zukunft“ soll daher die Initiative „vierzehn.21“ sein – eine Verjüngungskur, mit der 14- bis 21-Jährige für die VHS begeistert werden sollen. „Bei uns gibt es nicht nur Angebote für Omis und Opis“, sagt der Projektbeauftragte Stephan Rinke. Rund 15 000 Flyer mit speziellen Angeboten für die bisher nur rar vertretene junge Zielgruppe hat die VHS gedruckt und zum Beispiel an Schulen verschickt.
Das Ergebnis: In der fünften Etage des VHS-Gebäudes waren im Rahmen von „vierzehn.21“ Anfang der Woche ungewöhnlich viele Jugendliche versammelt, um Gitarre zu spielen. „Ob das Image der VHS verstaubt oder uncool ist? Mir egal“, sagt Teilnehmerin Amy (15), die vor allem den günstigen Preis – 48 Euro für 15 Termine – lobt.
Speziell für die Zielgruppe konzipiert
Auch Leon (15) konnte überzeugt werden: „Ich habe im Internet nach Gitarrenkursen gesucht und habe dabei gemerkt, dass ich in Musikschulen viel mehr Geld bezahlen müsste.“
Kursleiter ist Robert Bosch, Diplom-Sozialpädagoge und Geschäftsführer der „Alten Schmiede“ in Essen-Borbeck, einer Kfz-Werkstatt, die benachteiligten Jugendlichen zu einem Ausbildungsplatz verhilft. Der Gitarrenkurs im Rahmen von „vierzehn.21“ sei „speziell für die junge Zielgruppe konzipiert. „Wir verzichten auf das Lernen von Noten. So können die Teilnehmer mit Akkorden bereits in der zweiten Stunde erste Melodien spielen.“
Kurse sind nicht ausgebucht
Durch die neu gedruckten Flyer hat nur eine Teilnehmerin des Gitarren-Kurses den Weg in die fünfte Etage des gläsernen Gebäudes am Burgplatz gefunden. Die Werbe-Offensive hat wohl noch keine große Wirkung entfaltet.
Bei den noch nicht gestarteten Kursen seien die Workshops „Schwarz-Weiß-Fotografie“ und „Kostüm und Modedesign“ besonders beliebt. Ausgebucht sei bisher keiner der 17 Kurse, bei denen in die Gebühr für Schüler und Studenten 30 Prozent Ermäßigung eingerechnet sei, sagt Rinke. „Nach der Schule sollen die Jugendlichen sich erinnern, dass wir viele Weiterbildungskurse bieten, die beruflich eingesetzt werden können.“ Mehr Infos im Internet.