Essen-Kettwig. . Die Evangelische Kirchengemeinde muss wirtschaftlicher werden. Nach intensiver Arbeit und etlichen Gesprächen wurde in den letzten Monaten ein Plan erstellt. Viele der Vorschläge konnten schon umgesetzt werden.
Die Liste mit Maßnahmen, die zur dringend notwendigen finanziellen Konsolidierung der Evangelischen Kirchengemeinde beitragen sollen, ist lang (unsere Zeitung berichtete). Doch in den vergangenen Monaten wurde intensiv gearbeitet und vieles konnte bereits umgesetzt werde.
So zieht Pfarrerin Silke Althaus auch eine erste und positive Bilanz: „Die Gemeinde begleitet diesen sicherlich schmerzhaften Prozess mit Rückhalt und Fairness und stellt nicht alles in Frage. Wir haben ein Stück des Weges geschafft und schauen nicht auf einen Scherbenhaufen zurück.“
Umzug der Jugendgruppen aus dem Jugendcafé
Die Schließung des Jugendcafés Downstairs im Arndthaus und der Umzug der Jugendgruppen ins JuZ Auf der Höhe „ist deutlich besser abgelaufen als gedacht“, sagt Silke Althaus. Jugendleiter Torsten Schreiner hat ihr bestätigt, dass sowohl Teamer als auch die Kinder- und Jugendlichen gut miteinander klarkommen, mittlerweile „zusammengewachsen sind“. Für die Pfadfinder, die ebenfalls an der Arndtstraße ihr Zuhause hatten, „haben wir eine Idee und eine Perspektive, aber das ist noch nicht ganz spruchreif“, sagt die Pfarrerin. Die Theatergruppe „Märchentruhe“ wird im Sommer umziehen.
In der Fachklinik Rhein/Ruhr können die Mitglieder das Auditorium nutzen - für ihre Proben und für Aufführungen. Die Kochgruppe zieht ins Jugendzentrum Eckhaus, und „lediglich eine Tischtennisgruppe ist noch unversorgt“, sagt Silke Althaus. „Aber auch da werden wir eine Lösung finden.“ Der „Blaue Montag“ für Senioren wird im Gemeindezentrum Stadtmitte stattfinden.
Immobilienproblematik wird im Frühling geklärt
Das Thema Immobilien wird die Arbeit des Presbyteriums im kommenden halben Jahr bestimmen. Wie sieht die Zukunft von Arndthaus und Pfarrhaus aus? Was soll Sinnvolles mit dem Grundstück geschehen? „Wir müssen immer wirtschaftlich denken und haben aus diesem Grund eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben“, sagt Silke Althaus. Im März oder April werden erste Ergebnisse vorliegen. Spätestens im Sommer ist die Richtung klar, in die der Weg führen wird.
Im Rahmen des Gemeindefestes am 9./10. Juli soll der Abschied vom Arndthaus begangen werden. Mit einem Abschluss-Gottesdienst, „und dann ziehen wir von dort über die Brücke zur Kirche am Markt“, sagt Silke Althaus.
Situation der Kindertagesstätte erstmals geklärt
Die Situation der KiTa Corneliusstraße ist mittelfristig geklärt - bis 2014/2015 bleibt die Einrichtung zweigruppig erhalten. 40 000 Euro beträgt nach wie vor der Trägeranteil, den die Evangelische Kirchengemeinde stemmen muss - 15 000 Euro wollen die KiTa-Eltern pro Kindergartenjahr aufbringen. „Das ist natürlich eine Hausnummer und keine leichte Aufgabe“, weiß Silke Althaus. „Vielleicht legt sich ja der eine oder andere Spender fest und sagt jetzt schon eine größere Summe jährlich zu.“
Aus dem Gemeindeamt am Markt wird ein Gemeindebüro - und zwar zum 1. April. Die Auslagerung der Verwaltung nach Essen-West ist eine umfangreiche Aktion, aber für die Gemeindeglieder in Kettwig ändert sich nichts, „sie werden immer noch vor Ort ihre Ansprechpartner haben. Und es wird bei den Öffnungszeiten sogar noch der Mittwoch hinzukommen.“
Welt-Laden musste schließen
Der Eine-Welt-Laden wird zum 1. Mai schließen, im Juni erfolgt der Umbau und zum 1. Juli wird dort die Friedhofsverwaltung untergebracht sein. Silke Althaus: „Auch den Raum für das Gemeindebüro haben wir schon ausgeguckt - der ‘Rest’, und das sind immerhin 140 Quadratmeter - wird dann vermietet. Das sind in dieser Lage natürlich perfekte Büroräume.“
Wichtig ist Silke Althaus, „dass wir bei allen Entscheidungen die Gemeinde auch mitnehmen“. Im Rahmen zweier Versammlungen, die im März stattfinden werden (siehe Infokasten), gibt es ausführlichere Informationen zu anstehenden Maßnahmen.