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Die Überbelegung im Rüttenscheider Alfried-Krupp-Krankenhaus ist ein Dauerthema. Eine alternative Unterbringung auf anderen Stationen reicht oft nicht aus. Flurbetten sind im Krupp’schen keineswegs nur ein Winterphänomen.
Statt über die Weihnachtsfeiertage gehen Menschen lieber im Januar ins Krankenhaus – so erklärte vergangene Woche Horst Jeschke, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Rüttenscheider Alfried-Krupp-Krankenhauses die Überbelegung mit Krankenbetten auf den Fluren. Doch Flurbetten sind im Krupp’schen keineswegs nur ein Winterphänomen, wie uns Leser berichten. Allein auf der chirurgischen Station zählte NRZ-Leserin Ilse Wilke im Juli 2010 über sechs Flurbetten. Sie selber kam nach einer Leisten-OP mehrere Nächte auf der Frauenheilkunde-Station unter, bevor ein Bettenplatz auf der Chirurgie frei wurde.
„Ausschließen kann und will ich das nicht. Überbetten kann ich prinzipiell nie ausschließen. Aber ich möchte auch sagen, dass diese Situation nicht unser Ziel ist. Wir tun alles, um jeden Patienten gut unterzubringen. Wenn es nach mir geht, liegt ein Herzinfarktpatient lieber gut untergebracht auf der Gynäkologie, als auf dem Flur“, erklärte Jeschke dazu. Patienten in freien Betten auf anderen Stationen unterzubringen, sei tägliche Praxis. Trotzdem reichen die Krupp’schen Kapazitäten für die Neu-Patienten wohl öfter mal nicht aus.
Sonst keine Flurbetten
Patienten auf anderen Stationen unterzubringen, so machen es auch die Kliniken Essen Süd in Werden. „Flurbetten gibt es aber keine. Wir nutzen konsequent die Kapazitäten anderer Stationen und kommen damit aus“, sagt Pressesprecherin Katinka Siebke. Das Unterbringen auf einer anderen Station komme „nicht ganz so selten“ vor. Auch im Moment. Denn: Das Januarphänomen gebe es. Die Kliniken Essen Süd verzeichnen zu Jahresbeginn regelmäßig eine höhere Bettenbelegung. Ihr Ansatz: Sie planen den Ansturm ein.
Auch das Uniklinikum hat zu Jahresbeginn keine Überbetten zu vermelden. Pressesprecherin Kristina Gronwald hat die Pflegedienstleitungen aller 20 Kliniken befragt. Flurbetten fand sie nicht.
