Essen. .
Die Zahl der Vermietungen von Gewerbeflächen in Essen nimmt weiter zu. In neuen Objekten sind kaum Leerstände zu beklagen. Mit insgesamt 3,6 Millionen Quadratmetern Gewerbefläche dominiert Essen weiterhin den Büromarkt im Ruhrgebiet.
Mit der Fremdvermietung von insgesamt 107 000 Quadratmetern Büro- und Gewerbeflächen erreichte die Stadt Essen im vergangenen Jahr einen Spitzenwert, wie jetzt die Essener Wirtschaftsförderung (EWG) mitteilt. Auch in diesem Jahr gelang es den Wirtschaftsförderern, neue Firmen und Arbeitsplätze nach Essen zu holen. Womit Essen mit insgesamt 3,6 Millionen Quadratmetern Gewerbeflächen weiterhin den Büromarkt im Ruhrgebiet dominiert
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Als eine der Säulen in der Frage um Standorterwägungen nennt die EWG die zentrale, geographische Lage der Stadt sowie die gute infrastrukturelle Anbindung. „Allein in einem Umkreis von 50 Kilometern um die Essener Stadtmitte wohnen 48 Prozent der Bevölkerung NRWs“, was enormes Kunden- und Arbeitskräftepotenzial biete. Rückläufig ist auch weiterhin der Trend zum Bau und der späteren Eigennutzung von Gewerbeimmobilien. „Traditionell war der Büroimmobilienmarkt in Essen früher sehr stark durch Eigennutzer geprägt“, erklärt EWG-Sprecherin Claudia Peters. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Eigennutzer-Flächen bei gerade einmal 13 000 Quadratmetern (10,9 Prozent). Im Jahr 2009 waren es noch 22 000 Quadratmeter.
Größter Flächendeal Vermietung an E.ON Gastransport
Flächen in Eigennutzung und Fremdvermietung addieren sich damit auf 120 000 Quadratmeter. Lässt man also die Verschiebungen um den Trend zur Anmietung außer Acht, ist der Umsatz an Büroflächen leicht rückläufig, denn noch im Jahr 2009 fanden sich für 124 000 Quadratmeter neue Eigentümer oder Mieter. Die Leerstandsquote verringerte sich im vergangenen Jahr auf rund 144 000 Quadratmeter. Probleme bei der Vermarktung bereiten insbesondere ältere Gebäude im Bestand, die einen einfachen Nutzwert bieten und meist „nur sehr schwer einen Mieter finden“, wie Peters betont. Neuwertige Flächen zum Erstbezug sind hingegen rar, weniger als 5 000 Quadratmeter stehen im Stadtgebiet zur Verfügung.
Ein Umstand, den Christian Rosen (BNP Paribas Real Estate) positiv wertet. Blieben die Mieten mit 13,50 pro Quadratmeter bislang konstant, so prognostiziert er für 2011 kleine Spielräume bei den Spitzenmieten. „Da keine Flächen im Bau mehr verfügbar sind, kann die Nachfrage derzeit nur aus dem Leerstand bedient werden, was den Leerstandsabbau vorantreiben sollte.“ Weiter verknappen wird sich das Angebot moderner Flächen, so Rosen. „Die günstigen Marktbedingungen dürften auch Projektentwickler positiv stimmen und den Anstoß zu neuen Projekten geben, so dass ein Anstieg der Flächen im Bau wahrscheinlich ist.“
Als größten Flächendeal des vergangenen Jahres nennt die EWG die Vermietung (10 800 Quadratmeter Fläche) des Bürogebäudes Ruhrallee 307 bis 309 an die E.ON Gastransport. Den zweitgrößten Mietvertrag schloss ein Großkonzern für 8 600 Quadratmeter Fläche im Büropark Bredeney ab. Weitere 7 500 Quadratmeter bezieht die Firma Atos Origin, die ihren neuen Zentralsitz auf dem Grugacarree-Areal plant; zusammengefasst werden dort die ehemaligen Niederlassungen Essen, Düsseldorf und Köln.
Statistische Daten
Weitere Statistik-Daten: Die Branchen Gewerbe, Handel und Verkehr machen in der Neuvermietung rund 21 Prozent aus, Medien und Verlage mieteten ca. 20 Prozent der Flächen an ebenso wie Firmen aus den Bereichen Energie und Umwelt. Mit 28 Prozent des Flächenumsatzes führten Innenstadt und Südviertel die Statistik auch im Jahr 2010 an. Weitere 22 Prozent der Flächen konnten in Rüttenscheid und Bredeney vermietet werden. Je fünf Prozent Neunutzer gibt es in der Weststadt sowie in den Bürozentren im Norden.