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Die Mitarbeiter der katholischen Kindertagesstätte St. Laurentius, die wegen Missbrauchsvorwürfen beurlaubt worden waren, sind voll rehabilitiert. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren eingestellt.

Die drei Mitarbeiter der katholischen Kindertagesstätte St. Laurentius, die letzte Woche wegen Missbrauchsvorwürfen beurlaubt worden waren, sind voll rehabilitiert. Die Ermittlungen der Polizei hätten „nicht den Hauch eines Verdachts“ erbracht, sagt Oberstaatsanwalt Willi Kassenböhmer. Der Träger der Einrichtungen prüft jetzt Konsequenzen für die Eltern, die Anzeige erstattet hatten.

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Von Frank Stenglein

Die fünf Anzeigen der Eltern gegen eine Erzieherin, den Hausmeister und einen Helfer seien offenkundig aus einer „Mischung aus Übersensibilisierung und Hysterie“ entstanden, kommentierte Kassenböhmer die noch am Montag erfolgte Einstellung des Verfahrens. Auch für das Bistum gilt das kirchenrechtliche Verfahren gegen die Mitarbeiter nun als erledigt, sagt Bistumssprecher Ulrich Lota, auch wenn es „noch offiziell zum Abschluss gebracht werden muss“. Bistum und der Kita-Zweckverband nahmen die Einstellung des Verfahrens erleichtert zur Kenntnis.

„Der Schutz des Kindes stand im Vordergrund“

Peter Wenzel, Geschäftsführer des Kita-Zweckverbandes, will am Dienstag alle Eltern über den Ausgang des Verfahrens informieren: „Der Schutz des Kindes stand im Vordergrund, als die Vorwürfe erhoben wurden. Da haben wir radikal reagiert. Jetzt steht der Schutz und die Rehabilitierung der Mitarbeiter im Vordergrund, denen schreckliche Vorwürfe gemacht worden sind.“

Zur Rehabilitierung könnten auch Konsequenzen für die Anzeigenerstatter gehören. Wenzel: „Mit den Eltern, die zur Polizei gegangen sind, werden wir reden.“ Sollte sich dabei herausstellen, dass auf einer der beiden Seiten kein Vertrauensverhältnis mehr besteht, „werden wir ihnen einen Platz in einer anderen Einrichtung anbieten“.

In einem Fall haben die Eltern schon selbst die Konsequenzen gezogen und den Betreuungsvertrag mit dem Zweckverband gekündigt. Lota kündigte an, das Bistum werde den Umgang mit den Anzeigeerstattern „in Ruhe überdenken“. Allerdings wies er darauf hin, ein ungestörtes Vertrauensverhältnis sei „eine wesentliche Voraussetzung für die Betreuung der Kinder.“ Zumindest in einem Fall steht der Verdacht im Raum, die Vorwürfe könnten böswillig in die Welt gesetzt worden sein. Wenzel sprach von einem „Vehikel, um uns zu schaden“. Im Rückblick bescheinigt Wenzel seinem Verband: Alles richtig gemacht. „Jetzt fällt uns natürlich ein Stein vom Herzen. Aber das verstellt uns nicht den Blick dafür, dass der Schaden riesengroß ist.“