Essen. .
Der Laurentius-Kindergarten in Essen steht unter Schock: Fünf Eltern haben Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs an ihren Kindern erstattet. Die Polizei ermittelt, bis jetzt gibt es keinen Hinweis auf eine Straftat. Die Beschuldigten wurden beurlaubt.
Der Laurentius-Kindergarten am Steeler Graffweg steht unter Schock. Fünf Eltern haben Anzeige wegen sexuellen Missbrauchs an ihren Kindern erstattet. Die Polizei ermittelt, hat aber bisher nach eigenen Angaben „noch kein Ergebnis“. Konkret: Bis jetzt gibt es keinen Hinweis auf eine Straftat. Nächste Woche will die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob ein Verfahren eingeleitet wird.
Die Vorgänge, die die Polizei jetzt untersucht, sind schon einige Wochen alt. Kinder der Frühgruppe des katholischen Kindergartens sollen eine Erzieherin und zwei Mitarbeiter in den Keller mitgenommen haben, um Spielzeug zu holen. Dabei, so die Anzeigen der Eltern, soll es zu sexuellen Handlungen gekommen sein.
Für die Eltern gab es einen Infoabend
Der Kita-Zweckverband im Bistum, größter freier Träger von Kindertageseinrichtungen in Deutschland, hat als Betreiber des Kindergartens so reagiert, wie es Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck bei seiner Predigt zum Thema Kindesmissbrauch versprochen hat: Die Beschuldigten wurden mit sofortiger Wirkung beurlaubt, die Eltern bei einem Infoabend über die Ermittlungen informiert.
„Spätestens mit Einleitung der kirchenrechtlichen Voruntersuchung wird die beschuldigte Person sofort von ihrer Tätigkeit beurlaubt“, heißt es in der Verfahrensordnung, die sich das Bistum nach dem Bekanntwerden früherer Missbrauchsfälle gegeben hat.
Parallel läuft ein kirchenrechtliches Verfahren
Der Zweckverband wartet das Ergebnis der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ab. Parallel dazu läuft das kirchenrechtliche Verfahren. „Diese Beurlaubung bleibt unabhängig davon bestehen, ob ein weltliches Strafverfahren eingestellt worden ist, anhängig ist oder durch Verurteilung oder Freispruch beendet wurde.“
Unabhängig davon, ob den jetzt Beurlaubten strafrechtlich Vorwürfe zu machen sind, prüft auch Dorothee Drynogga als „Beauftragte für die Prüfung von Vorwürfen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im Bistum Essen“.
Die Polizei hat sechs Kinder befragt und offenbar keine Anhaltspunkte für eine Straftat gefunden. Jetzt will sie nochmals mit den Eltern sprechen. Gut möglich, dass in diesem Fall am Ende keinen Täter gibt, wohl aber viele Opfer.