Warten und frieren - Alltag für Bahnpendler in Essen
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Lesezeit: 2 Minuten
Essen. .
Warten, frieren und spärliche Informationen: Für viele Bahnpendler in Essen ist das in diesen verschneiten Tagen Alltag. Eindrücke vom Bahnhof in Borbeck.
Sie hatte schon zwei Wochen Zeit, sich daran zu gewöhnen: Es ist Winter - und hin und wieder fällt Schnee. Doch die Bahn schafft es am Montag wieder nicht, die S-Bahnen anständig durch die städtischen Tiefebenen rollen zu lassen. Selbst um 9 Uhr morgens, viele Stunden nach dem letzten größeren Schneefall und nicht gerade zu nachtschlafender Zeit, wird die Menge gestrandeter Pendler am Bahnhof Borbeck immer größer.
Winterchaos in Essen
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„Ich steh’ hier schon 45 Minuten“, ruft einer in die Kälte. „Die sagen aber auch nichts durch.“ Eine Geschäftsfrau telefoniert: „Ich kann den Laden nicht aufschließen, ich komme hier nicht weg.“ Die zehn vor neun Uhr S-Bahn zum Hauptbahnhof kam einfach nicht, die um zehn nach neun fiel auch aus. Der Regionalbahn RB 14 „Der Borkener“ um 24 lässt sich auch nicht blicken. Taxis sind keine Alternative: Die Wartezeit beträgt in diesen Tagen öfter eine Stunde. „Das ist schlimm, was mit der Bahn los ist“, sagt der Mann in der Borbecker Taxizentrale.
Plötzlich Töne aus dem Lautsprecher: Aber nur ein Krächzen und Knistern über anderthalb Minuten hinweg. „Kommt jetzt noch ein Zug oder fallen alle aus?“, fragt einer. Eine Frau ergreift die Initiative, drückt auf die Taste der Infosäule. Nach einer Minute hört man einen genervten Bahnbeamten: „Ja, die haben doch alle Verspätung.“ Hohngelächter an der Infosäule. „Das wissen wir, aber kommt denn noch eine Bahn?“ Der Mann druckst herum: „Tja, die eine hat 28 Minuten Verspätung.“ Erst nach nochmaligen Fragen heißt es: Der RB 14 ist schon in Dellwig, fährt wohl bald ein. Aus den Lautsprechern am Bahnsteig für alle wird diese Info aber nicht gesendet.
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