Essen. .
Umdenken bei der SPD: Sie will den Weiterbau der A52 noch einmal neu diskutieren. Gründe sind unter anderem die offene Finanz- und Tunnelplanung. Die Pläne an der Ruhrallee und der A52 gehörten zusammen, hieß es.
Die SPD will den Weiterbau der A 52 im Norden noch einmal neu und „ergebnisoffen“ diskutieren. Das bestätigte Essens SPD-Chef Dieter Hilser. Für das erneute Umdenken gebe es mehrere Gründe: die offene finanzielle Frage und das Problem einer Tunnelplanung, die nach Ansicht Hilsers in Frillendorf zu kurz und damit nicht umweltverträglich genug geraten ist. Schließlich gehe es aber auch um die immer mühsamere Durchsetzbarkeit solcher Großprojekte. „Für mich ist auch das ein wichtiges Argument.“ Die SPD hat 1998 zur A 52 grundlegend entschieden. Hilser: „Seither ist viel passiert.“ 1998 gab es Zustimmung, nachdem 1991 der Autobahnbau noch abgelehnt worden war. Nun könnte es demnächst wieder auf ein Nein hinauslaufen.
Warum will die SPD gerade jetzt erneut über den Weiterbau der A 52 nachdenken? „Weil sich der Rat der Stadt in nächster Zeit zum Linienbestimmungsverfahren für den Ruhrallee-Tunnel befassen muss“, sagt SPD-Parteichef Dieter Hilser. „Die Pläne an der Ruhrallee und der A 52 gehören zusammen.“ Ohne den A 52-Weiterbau mache der Tunnel keinen Sinn, sodass man über beides reden müsse. Weil die Partei sich 1998 das letzte Mal mit diesen Fragen auseinander gesetzt habe („das ist lange her“), sei eine erneute Befassung gerechtfertigt. Hilser betonte, es könne genauso gut sein, dass man am Ende beim alten Beschluss bleibe.
Ende Januar 2011 will die Partei bei einem Symposium über die Verkehrsthemen in Essen sprechen. Sie hat dafür einen Gast eingeladen, der nicht unbedingt für den forcierten Ausbau von Autobahnen steht: Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium - und Landtagsabgeordneter der Grünen. In Essen lehnen die Grünen weitere Autobahnen und auch den Ruhrallee-Tunnel strikt ab.