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Hausärzte aus ganz Deutschland wollen am 15. September in der Grugahalle gegen eine Abschaffung der Hausarztverträge durch die Regierung protestieren. Mit ihrer Politik beschleunige die Regierung den Hausärztemangel, so der Vorwurf.

Hausärzte aus ganz Deutschland wollen am 15. September in der Grugahalle in Essen gegen eine mögliche Abschaffung der Hausarztverträge durch die Regierung protestieren. Eine Woche vor der Entscheidung im Bundeskabinett werden mehrere Tausend Hausärzte und Patienten erwartet, wie die Veranstalter am Mittwoch mitteilten. Neben der Kundgebung in Essen werde es eine weitere Großveranstaltung in Sindelfingen in Baden-Württemberg geben. Zum Protest in NRW laden die Landesverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe des Deutschen Hausärzteverbands.

Der Leitspruch der Protestaktion sei „Warnung vor der Gesundheitsreform: Viele Hausarztpraxen schließen“. Damit solle darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Politik der Bundesregierung den Hausärztemangel in Deutschland beschleunigen werde. Nach der Kundgebung ist ein Autokorso von Essen in die Niederlande angekündigt. Damit solle gezeigt werden, wie Hausärzte abwanderten, hieß es.

Die Ärzte wehren sich gegen die von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) geplante Änderung der Hausarztverträge. Die Vereinbarungen machen die Ärzte zu einer Art Lotsen im Gesundheitssystem. Die teilnehmenden Patienten verpflichten sich, bei Gesundheitsproblemen immer zunächst ihren Hausarzt aufzusuchen. Dieser vermittelt sie - wenn nötig - an Fachärzte weiter. Auf diese Weise sollen teure Doppeluntersuchungen vermieden werden. (dapd)