Vest. .
Schon seit Jahren fühlen die Hausärzte sich als Verlierer in den Honorarkämpfen der niedergelassenen Ärzte. Und nun hat Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler auch noch eine Honorar-Reform angekündigt: Der Deutsche Hausärzteverband soll mit den Krankenkassen künftig nur noch Verträge abschließen dürfen, die nicht besser dotiert sind als die Vereinbarungen, die auch die Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) anbieten. Viele Hausärzte fürchten, demzufolge früher oder später finanzielle Begrenzungen oder gar Einbußen in Kauf nehmen zu müssen. Weil insbesondere erhoffte Mehreinnahmen durch „Hausarztverträge“ entfallen.
Laut Dr. Michael Bergmann, Allgemeinmediziner aus Recklinghausen, erhält ein Arzt für die Behandlung eines in einen Hausarztvertrag eingeschrieben Patienten dabei etwa einem Drittel mehr Geld als die 32,40 Euro an Regelleistungsvergütung – pro Quartal.
Dr. Ulrich Thamer, Chef der KV Westfalen-Lippe, hatte gegenüber der „Ärzte-Zeitung“ jüngst kritisiert, dass die hiesigen Ärzte die Sparpläne besonders treffe. Aufgrund zu gering bemessener Regelleistungsvolumina und der in Bayern und Baden-Württemberg zunächst weiter bestehenden lukrativen Hausarztverträge blieben sie in der Vergütung bundesweit Schlusslicht.