Essen. .

Die von Oberbürgermeister Reinhard Paß in Auftrag gegebene Überprüfung für einen alternativen Stadion-Standort ist beendet. Da keines der untersuchten Grundstücke kurzfristig verfügbar ist, wird das Georg-Melches-Stadion wohl an der Hafenstraße bleiben.

Das neue 31 Millionen Euro teure Fußballstadion für den Fünftligisten Rot-Weiß Essen (RWE) wird nun doch an der Hafenstraße in Bergeborbeck gebaut. Die Suche nach einem anderen Standort hat Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) am Montag für beendet erklärt. In dieser Woche erwartet die Stadt zudem die Freigabe der für den Bau benötigten Kreditmittel durch die Bezirksregierung Düsseldorf.

Acht Wochen hat Paß seine Fachleute nach einer optisch und verkehrstechnisch besseren Gelände-Alternative fürs Stadion suchen lassen - doch diese fanden keinen Ort, bei dem kurzfristig die nötigen Flächen zur Verfügung stehen, da diese privaten Eigentümern gehören. „Ein Stadion für die Stadt Essen wäre an prominenter und weithin sichtbarer Stelle sicherlich die bessere Alternative gewesen“, zeigte sich Paß enttäuscht. „Ich akzeptiere aber das Ergebnis, kurzfristig keinen besseren Standort als die Hafenstraße vorschlagen zu können.“

Fraktionen erwarten einen zügigen Baubeginn des Stadions

Geprüft wurden von den Fachleuten vier Areale: Das Kohlelager am Stadthafen, das Thurmfeld nahe der Uni, ein Gelände in Frillendorf und der Krupp-Gürtel zwischen Pferdebahn und Bottroper Straße. Paß wies daraufhin, dass man durch die Prüfung keine Zeit für den Bau verloren habe.

Denn bisher lagen die Gelder dafür durch ein Verdikt der Bezirksregierung auf Eis; durch das im Juni beschlossene Sparpaket rechnet die Stadt aber noch in dieser Woche mit der Erlaubnis, neue Investitionskredite für 30 Millionen Euro aufnehmen zu dürfen.

Die Fraktionen von SPD und CDU erwarten nun einen zügigen Baubeginn des Stadions. „Offenbar ist der OB einem Phantom hinterhergejagt. Gut, dass die Debatte jetzt beendet ist“, sagt CDU-Fraktionschef Thomas Kufen. „Für uns ist die Entscheidung für die Hafenstraße keine Überraschung“, heißt es bei der SPD.

Die Kosten des Stadions muss zum Großteil die Stadt stemmen: 24 Millionen Euro.